SG Rommerskirchen/Gilbach macht aus Not eine Tugend Verein weiß: „SGeht nur gemeinsam“

Rommerskirchen · Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen – die SG Rommerskirchen/Gilbach 1937/65 e.V. hat die Einstellung des Spielbetriebs genutzt, um andere Wege für das gemeinsame Training und das gesellige Beisammensein zu finden. Mit Erfolg, wie Karl-Heinz Wandke, 1. Vorsitzender der SG, berichtet.

     Karl-Heinz Wandke, 1. Vorsitzender SG Rommerskirchen/Gilbach 1937/65 e.V.

Karl-Heinz Wandke, 1. Vorsitzender SG Rommerskirchen/Gilbach 1937/65 e.V.

Foto: SG Rommerskirchen/Gilbach 1937/65 e.V

„Ich bin überrascht und gleichzeitig auch ein Stück weit stolz, dass die Initiative und die Kreativität von den Jüngsten bis zu den Ältesten da ist“, freut sich Wandke. Durch die Bank weg seien alle Mannschaften engagiert, das Beste aus der Situation zu machen. Getreu dem Motto „SGeht nur gemeinsam“ hat beispielsweise die 1. Seniorenmannschaft im zweiten Lockdown die Not zur Tugend gemacht. „Der Ball ruht! Wir wissen nicht wie lange. Darum müssen wir weiterhin vorbereitet sein, auf alles was kommt“, so Trainer Kevin Hahn.

Gemeinsam mit Mannschaft und Vorstand entwickelte er ein Konzept zum Erhalt der Fitness und des Teamgeistes. „Fußball verbindet und auch wenn der Ball ruht, müssen wir diese Verbindung aufrecht erhalten“, erklärt Hahn. Deswegen gibt es, seitdem die Mannschaft nicht mehr auf die Plätze darf, zweimal die Woche ein virtuelles Training mit einem ausgebildeten Fitnesstrainer. Jeweils eine Stunde lang powern sich die Spieler aus. Einen wesentlichen Anteil daran hat Ralf Tyborski, Dipl. Sport- und Gesundheitstrainer. „Er ist ein Rommerskirchener Junge, mit uns durch seinen Wohnort und seine Anstellung im örtlichen Fitnessstudio verbunden. Er hat keine Sekunde gezögert und uns von der ersten Minute an unterstützt. Ralf: vielen Dank für deinen Einsatz!“, so Hahn weiter.

Das Onlinetraining wird sehr gut angenommen. Auch die sozialen Kontakte werden weiterhin gepflegt, selbst wenn sich die Vereinsmitglieder nicht persönlich treffen können.  So habe es sich die 1. Seniorenmannschaft nicht nehmen lassen, eine digitale Weihnachtsfeier zu organisieren. Es wurden verschiedene Spiele absolviert, die in zwei Teams,rund um das Thema Fußball bewältigt werden mussten. Allgemeinwissen in der Kategorie Kreisliga bis WM waren hierbei Grundvoraussetzung. Die Koordination dafür hat Lukas Fünger übernommen.

 Das digitale Training kommt bei allen gut an und soll auch nach dem Lockdown fortgeführt werden.

Das digitale Training kommt bei allen gut an und soll auch nach dem Lockdown fortgeführt werden.

Foto: SG Rommerskirchen/Gilbach 1937/65 e.V

Und wenn schon nicht gemeinsam Fußball gespielt werden kann, dann wird zumindest zusammen Fußball geguckt. „Dabei treffen sie die Spieler über Zoom und schauen zum Beispiel ein Bundesligaspiel“, berichtet Wandke. Das nächste Rudelgucken findet heute zum Derby Borussia Mönchengladbach gegen 1. FC Köln statt.Doch nicht nur die 1. Seniorenmannschaft ist in regelmäßigen Kontakt, alle Mannschaften haben verschiedene Mittel und Wege gefunden, sich auszutauschen und zu trainieren

Die D2-Jugend habe sich beispielsweise die Vorweihnachtszeit versüßt, berichtet Wandke: „Die haben einen Adventskalender gemacht. Jeden Tag hat einer der Kleinen per Video im Garten, Wohnzimmer oder sonst wo eine Übung vorgemacht. Die mussten alle dann nachmachen. Und damit kontrolliert werden konnte, ob alle das gemacht haben, haben sie Videos an den Trainer geschickt. Eine wunderbare Sache, die Kleinen waren hellauf begeistert.“ Obendrein haben fast alle Mannschaften sogenannte Laufgruppen: „Da haben sich die Mannschaften über eine App zusammengetan, sogar die Alte Herren hat das gemacht. Der Trainer gibt den Spielern vor, dass sie in der Woche zum Beispiel fünf Kilometer laufen sollen. Dann laufen sie und schalten dabei die App ein. Das wird dann an den Trainer übertragen.“

Das eine oder andere, wie die Laufapps, sollen, wenn wieder Normalität eingekehrt ist, weiterhin den Trainingsalltag ergänzen. „Die erste Seniorenmannschaft wird auch beibehalten, wenn es wieder normale Saisons gibt, dass sie in der Vorbereitung zusätzliches digitales Trainings mit dem Fitnesstrainer machen“, so Wandke, der mit dem Vorstand wöchentlich Zoommeetings macht, um das operative Geschäft weiter und den Verein durch diese schwierige Zeit zu führen.

Dazu gehört auch, sich Gedanken über das Trikotsponsoring zu machen. Ende 2019 spendete die Stein-Gruppe einhetliche Trikots für den gesamten Verein – von den Mini-Bambinis bis hin zu den Alten Herren – die Vertriebsleiter  Sascha Fischermann   überreichte. Drei Jahre übernimmt das Unternehmen das Sponsoring. „Wir als Verein sind jetzt auf unseren Sponsor zugegangen und haben ihm offeriert, da aufgrund der Pandemie nicht gespielt wird, dass wir das Ganze um ein Jahr unentgeltlich verlängern“, erklärt der Vorsitzende. Die Freude sei groß gewesen, denn alltäglich sei das nicht. Aber genau das macht die SG aus: SGeht eben nur gemeinsam.

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