Wenn der Bürgersteig zur Ausweich-Rennstrecke wird

Königshoven · Eine neue Bürger-Initiative kämpft für die Schließung der Durchfahrt vom „Am Mühlenkreuz I“ hin zur „Neuen Bergstraße“ in Königshoven. Unter dem Namen „Bürger-Bündnis Bedburg“ fordert der Zusammenschluss von Anwohnern die Wiederherstellung des Zustandes, wie er sich vor der Bebauung der westlich des Mühlenkreuzes gelegenen Ackerflächen darstellte.

 Das neu gegründete „Bürger Bündnis Bedburg“ kämpft für mehr Sicherheit und angemessenen Autoverkehr am „Mühlenkreuz“.

Das neu gegründete „Bürger Bündnis Bedburg“ kämpft für mehr Sicherheit und angemessenen Autoverkehr am „Mühlenkreuz“.

Foto: BBB

Die Verkehrssituation hat sich laut der Bewohner durch die Öffnung im Jahr 2010 derart extrem entwickelt, dass nicht nur die Straße erheblichen Schaden nahm. Die Anwohner fürchten längst auch um ihre eigene Sicherheit.

 Die gepflasterte Straße ist dem Verkehr nicht gewachsen.

Die gepflasterte Straße ist dem Verkehr nicht gewachsen.

Damit seien all die negativen Folgen eingetreten, vor denen sie Politik und Verwaltung bereits während der Planungsphase für das neue Baugebiet gewarnt hätten, schreibt das Bündnis in einer Pressemitteilung.

Durch die jahrelange Befahrung durch Baustellenverkehr und die erhebliche Verkehrszunahme seien in der früheren Sackgasse am „Mühlenkreuz I“ an vielen Stellen unter anderem deutliche Spurrillen entstanden; sogar zu Absackungen sei es gekommen.

Für die Bürger-Initiative ist der Grund offensichtlich: Die Straße sei von ihrer Ausrichtung her nicht für den Umgehungs- und Durchgangsverkehr geeignet. Da die gepflasterten Parkflächen und die Bürgersteige nicht durch Bordsteine von der asphaltierten Fahrbahn abgetrennt sind, sondern sich auf gleichem Niveau lediglich farblich unterscheiden, werden diese natürlich regelmäßig überfahren.

Zudem wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern überwiegend nicht eingehalten. Gerade die Seitenbereiche seien für eine solche Belastung jedoch augenscheinlich nicht ausgelegt. Zumal, da die abschüssige Straße geradewegs zum Rasen einlade, wie es heißt.

Die weitaus schlimmere Folge dieses Verhaltens vieler Autofahrer beschreibt Bündnis-Mitglied Silke Hoffmann: „Wir müssen jetzt vor Betreten des Gehsteigs immer nach links und rechts schauen, ob der Fußgängerbereich nicht gerade als Fahrbahn benutzt wird.“ Besonders gefährlich sei die Situation für ältere Menschen und für Kinder.

Mehrfach sei es laut Monika Schneider zu Situationen gekommen, dass Autos „nur wenige Zentimeter an meinem Hauseingang vorbeirauschten, weil die Fahrer bei Gegenverkehr über den Gehweg ausweichen“. Diese Belastung wäre laut Bündnis-Mitglied Karl-Heinz Böttger einfach zu vermeiden – indem die Stadt ihre Zusicherung einhält. Diese habe den Umsiedlern aus Etzweiler zur Bauzeit ab 1998 versichert, dass weder an eine spätere Erweiterung des Ausweichstandorts gedacht werde, noch dass der das Areal umgebende Grünstreifen jemals bebaut werden würde. „Davon gingen wir aus. Der Wendehammer am Straßenende ist ja da.“ Dennoch wurden 2010 sechs Meter des Grünstreifens gepflastert und dienen nun als Verbindung zum nach Westen deutlich vergrößerten Wohngebiet. „Wir fühlen uns politisch übergangen“, sagt Böttger.

Die zusätzliche Bebauung hätten sie allerdings längst akzeptiert, stellt Wilhelm Hoffmann in der Mitteilung klar. Nicht jedoch die Anbindung über das aus seiner Sicht völlig überlastete „Mühlenkreuz I“.

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(Kurier-Verlag)
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