Baugebiet „Im Kamp“ Wenn´s im Keller gefriert, wird´s in der Wohnung warm

Eckum · Heizen mit Eis? Dies soll im Widdeshovener Neubaugebiet „Im Kamp“ Wirklichkeit werden. Das Wirkprinzip ist dabei relativ einfach zu beschreiben: Es funktioniert im Grunde genommen wie die winterlichen Taschenwärmer, bei denen nach dem „Knick“ die Flüssigkeit fest und dabei Wärme abgegeben wird.

 So erklärt die „rhenag“ in einer Skizze die Funktionsweise des für das Baugebiet „Im Kamp“ geplanten Eisspeichers.

So erklärt die „rhenag“ in einer Skizze die Funktionsweise des für das Baugebiet „Im Kamp“ geplanten Eisspeichers.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

Jetzt wurden die entsprechenden Verträge zwischen der Gemeinde Rommerskirchen und der „rhenag“ unterschrieben. Nunmehr sollen die Bauanträge für den „Eisspeicher“ gestellt, der Tiefbauer soll beauftragt werden. Noch in diesem Jahr sollen dann die ersten 200.000 bis 300.000 Euro verbaut werden. Die Fertigstellung ist für 2022 vorgesehen. Wann es dann mit der „Wärmewende“ in Widdeshoven losgehen kann, hängt von der Vermarktung des Baugebietes (sechs „Tiny Houses“ oder Mini-Häuser, sechs Einfamilien- und zwei Doppelhäuser) ab.

In den Eiskeller werden in einem geschlossenen System 240.000 Liter Wasser gepumpt. Im Winter wird dem Wasser durch einen Wärmetauscher Energie entzogen. Dadurch gefriert das Wasser, wobei weitere Energie freigesetzt wird. „Die Vereisung von zehn Kubikmetern Wasser bringt einen Energiegewinn, der rund 100 Litern Heizöl entspricht“, hat Projektleiter Tim Winterscheid („rhenag“) berechnet.

 Bürgermeister Martin Mertens und „rhenag“-Vorständin Catharina Friedrich unterzeichneten jetzt die entsprechenden Verträge.

Bürgermeister Martin Mertens und „rhenag“-Vorständin Catharina Friedrich unterzeichneten jetzt die entsprechenden Verträge.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

Im Sommer sorgt Energie aus der Photovoltaikanlage für den Start des Tauprozesses. Das Tauwasser kann dann in den Häusern zum Kühlen eingesetzt werden.

„Rommerskirchen und ,rhenag’ können Energiewende“, freute sich Winterscheid bei der Vertragsunterzeichnung. Auch wenn „Im Kamp“ für die „rhenag“ das Pilotprojekt ist, so haben andere Anbieter solche Anlagen schon gebaut und an den Start gebracht. Es habe sich erwiesen, dass das Verfahren energetisch sehr nachhaltig“ sei.

 Bürgermeister Martin Mertens und „rhenag“-Vorständin Catharina Friedrich unterzeichneten jetzt die entsprechenden Verträge.

Bürgermeister Martin Mertens und „rhenag“-Vorständin Catharina Friedrich unterzeichneten jetzt die entsprechenden Verträge.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

„Rommerskirchen ist auf dem Weg zur Klima-Kommune“, freute sich ebenfalls Bürgermeister Martin Mertens. Immerhin sei dieses Beispiel auch auf künftige Wohngebiete anwendbar. Denn klares Ziel sei es, die Gillbach-Gemeinde baldmöglichst klimaneutral zu machen.

Wer „Im Kamp“ bauen will, muss sich dem „Eisspeicher“ anschließen. Und das sei mit monatlichen Mehrkosten von 100 Euro verbunden, gab Winterscheid an. Dabei könne er sich aber beim Bau jegliche Heizungsanlage sparen. Und das wären ja auch rund 15.000 gesparte Euro, ergänzte Martin Mertens.

Zudem würden keine Kosten für den Bau und den Unterhalt der Anlage in Rechnung gestellt, so der „rhenag“-Vertreter im Weiteren.

(Gerhard P. Müller)
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