Bürger-Versammlung Wevelinghoven: „Deutlich mehr Verkehr, aber die Gartenstadt packt´s..!?“

Wevelinghoven · Wem will man vertrauen – Kopf oder Bauch? Auf diese Frage läuft für Bürgermeister Klaus Krützen die Diskussion um die Verkehrsentwicklung in und um die Gartenstadt Wevelinghoven hinaus. Die Bürger-Versammlung am Dienstag brachte da auch nicht wirklich Bewegung. Nur eine Erkenntnis war neu: Auch wenn die dritte Gesamtschule nicht kommen würde, müsste der Schulstandort erweitert werden.

 Hörten den Bürgern genau zu: Stadtbetriebe-Chefin Stirken-Hohmann und Planungs-Dezernent Herpel.

Hörten den Bürgern genau zu: Stadtbetriebe-Chefin Stirken-Hohmann und Planungs-Dezernent Herpel.

Foto: Gerhard P. Müller

Dr. Stefan Sommer machte deutlich: Fast alle Straßen in und um Wevelinghoven landen nach seinen Erhebungen in der „Stufe A“ und sind „sehr gut“.

Die durchschnittliche Wartezeit liege damit im Mittel bei zehn Sekunden. Ein Ergebnis, dass die meisten Gartenstädter nicht glauben können; für sie verzerrt das Miteinrechnen der Nachtstunden dieses Ergebnis doch deutlich.

 Dr. Stefan Sommer ist absoluter Fachmann in Sachen Verkehr, Wartezeiten und Stauungen.

Dr. Stefan Sommer ist absoluter Fachmann in Sachen Verkehr, Wartezeiten und Stauungen.

Foto: Gerhard P. Müller

Nein, kontert Krützen, das sei üblich. Und er forderte dazu auf, „den eigenen Bauch zurückzunehmen. Wir dürfen nicht nach Bauchgefühl entscheiden, sonst kann Demokratie nicht funktionieren.“

Handlungsbedarf gebe es – so Sommer und Krützen – nur an zwei Stellen (Einmündung in die K 10 im Bereich des „Mäckes“-Kreisverkehres und die Einmündung der L 142 in die L 361). Hier müsse eine Beampelung erfolgen, was aber auch schon bei den zuständigen Stellen auf den Weg gebracht sei. In diesem Zusammenhang soll auch die Kreuzung K 10/L 361 optimiert werden.

„Uns ging es nicht darum, die Leute zu überzeugen, sondern darum, die Historie zu erläutern und das Signal zu geben: Wir haben verstanden und gehen auf die Sorgen ein“, resümierte Bürgermeister Klaus Krützen am nächsten Tag.

Der Beweis sei die mehrfache Reduzierung der geplanten Wohneinheiten und der benötigten Fläche (von 13,9 Hektar über 10,1 bis jetzt schließlich auf 9,95 Hektar). Planungs-Amtsleiterin Dorothea Rendel bezeichnete dies ganz ausdrücklich als „eine Entscheidung durch den Bürgermeister“.

Interessant wurde es, als ihr Kollege Thomas Staff vom Schulverwaltungsamt das Wort ergriff. Der machte nämlich deutlich, dass nach dem ganz aktuellen Schulentwicklungsplan „im Mittel sechs Eingangsklassen an diesem Standort in der SEK I“ eingeplant werden müssten. Mit anderen Worten: Egal, ob die dritte Gesamtschule kommt oder ob die Realschule bleibt (das entscheidend sich letztendlich bei den Schulanmeldungen im kommenden Januar), eine Erweiterung an diesem Standort wird es auf jeden Fall geben.

Im ersteren Fall wären es im Endausbau dann 500 Schüler mehr, im zweiten Fall immerhin noch 360 Schüler.

Übrigens muss nach diesen Berechnungen auch die Wevelinghovener Grundschule um 70 Kinder je Jahrgang erweitert werden. Ein Anbau sei unausweichlich, am jetzigen Standort aber sicher auch möglich, so Staff. „Wir sind hier in der Phase, wo wir noch gut reagieren können“, versprach er.

(Gerhard P. Müller)
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