1. Grevenbroich

Die große „Bus-Schleife“ soll hinter den Bolzplatz kommen

Krützen steht im Wort, aber: Entscheidungen sind gefallen : Die große „Bus-Schleife“ soll hinter den Bolzplatz kommen

Ja, es sei richtig, dass er bei den Wevelinghovenern wegen einer Bürgerversammlung im Wort stehe. Aber die „äußeren Bedingungen waren nicht passend“. Außerdem seien wichtige Entscheidungen schon gefallen und „die Meinung der Bürgerschaft ist klar“, kommentiert Bürgermeister Klaus Krützen auf Nachfrage des Erft-Kurier. Doch der Reihe nach...

Es geht um das Neubaugebiet „An Mevissen“, um die Umwandlung der Real- in eine Gesamtschule und um steigendes Verkehrsaufkommen in einem schon jetzt oft verstopften Wevelinghoven. Die betroffenen Bürger waren frühzeitig aktiv geworden, hatten ihre Bedenken angemeldet und pfiffige Protestaktionen gestartet.

Die Politiker der unterschiedlichen Fraktionen – und allen voran der Bürgermeister – hatten vor allem vor der Kommunalwahl Verständnis signalisiert: Über eine Anbindung des Neubaugebietes an die Land- oder Kreisstraße solle nachgedacht werden. Um den Abenteuer-Spiel- und Bolzplatz zu erhalten, solle „An Mevissen“ verkleinert werden.

Dann gab es ein von der Stadt beauftragtes Gutachten, das zu dem Ergebnis kam, dass in Wevelinghoven jetzt und in Zukunft verkehrstechnisch alles in Ordnung sei. Es müsse nur an ein paar kleinen Stellschrauben gedreht werden. Die Bürger rieben sich verwundert die Augen ... und hofften auf die versprochene Bürgerversammlung.

 Klaus Krützen im Herbst 2019 auf dem großen und beliebten Abenteuerspielplatz neben der Realschule. Er gab sein Wort, dass dieses Kinder-Refugium auf jeden Fall erhalten bleibt. Und dem soll wohl auch so sein...
Klaus Krützen im Herbst 2019 auf dem großen und beliebten Abenteuerspielplatz neben der Realschule. Er gab sein Wort, dass dieses Kinder-Refugium auf jeden Fall erhalten bleibt. Und dem soll wohl auch so sein... Foto: KV/Gerhard P. Müller

„Wir werden uns den Bürgern stellen“, postuliert Bürgermeister Klaus Krützen in dieser Woche auf Nachfrage des Erft-Kurier. Corona habe die Bürgerversammlung bis dato verhindert. Er habe über eine „hybride Veranstaltung“ nachgedacht, sei aber zum dem Ergebnis gekommen, dass dies den Bürgern nicht gerecht geworden wäre.

„Inzwischen sind ja auch erste Entscheidungen gefallen, erste Dinge auf den Weg gebracht worden“, gibt er zu. Grundlage seien „klare Aussagen des Gutachtens“ gewesen. So ist die Anbindung an Land- oder Kreisstraße inzwischen vom Tisch. Krützen weiter: „Die Meinung der Bürgerschaft ist klar. Wir wollen aber die Hintergründe erläutern.“ Ein Termin im März sei nunmehr angedacht.

Und in Sachen Gesamtschule (sie wird die ersten zwei, drei Jahre an der Bergheimer Straße starten, bevor sie dann ins Noch-Realschul-Gebäude zieht) sei die Verlegung des Busparkplatzes an die L 381, direkt hinter dem großen Abenteuerspielplatz, konzipiert. „Dadurch wird das Baugebiet kleiner“, so Klaus Krützen.

Und um die Anwohner zu schonen, soll die Zufahrt zur Schule dann in einem Einbahnstraßensystem geregelt werden.

Mehrfach hatte Krützen in den vergangenen Monaten deutlich gemacht, dass Neubaugebiet und Gesamtschule für die Stadt Grevenbroich wichtig seien. Und dass man solche Projekte nicht am Egoismus betroffener Bürger scheitern lassen dürfe. Vor Ort ist das als „Bürger-Bashing“ angekommen... -gpm.

(Gerhard P. Müller)