Wie geht die Stadt mit den OGATA-Fördervereinen um?

Grevenbroich · Jahrelang habe sich die Fördervereine darum bemüht, der Stadt Grevenbroich beim OGATA-Angebot unter die Arme zu greifen, es mit ehrenamtlicher Unterstützung zu flankieren, die Lücken zu schließen, die von der Stadt nicht gefüllt werden konnten.

Jetzt sollen die OGATA-Gruppen an freie Träger übergeben werden. Und die Fördervereine stehen – ganz bewusst – außen vor.

„Das ist ein unfaires Verfahren“, ereiferte sich Markus Schumacher (FDP) in der jüngsten Ratssitzung, „weil die Fördervereins raus sind, ohne mit ihnen zu sprechen. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Ehrenamtlichen“.

Jugendamts-Chefin Birgit Schikora sah das ganz anders: Zum einen beschreite die Stadt hier Neuland und „eine pädagogische Leistung in eine Ausschreibung zu bringen ist nicht ganz einfach.“ Deshalb habe man sich das Recht eingeräumt, (gewünschte) „Bewerber ins Verfahren zu lotsen“. Dabei seien die Anforderungen glasklar: Der künftige Träger soll erfahren, groß und professionell sein.

Für große und etablierte Träger spreche vor allem der Anspruch, dass die Übertragung für mindestens drei Jahre funktionieren solle. Dass sei aber bei meist Fluktuationen unterworfenen Fördervereinen nicht gesichert. „Das gesamte System muss funktionieren: Das Zusammenspiel zwischen dem geschulten Personal, der Schulleitung und der Schulpflegschaft muss eben durchgehend gesichert sein“, argumentierte die Amts-Chefin.

„Wir haben einen attraktiven Bewerberkreis gefunden“, zeigte sich Schikora selbstbewusst. In der ersten Januar-Woche soll nun die offizielle Ausschreibung herausgehen.

Gleichzeitig blickte sie aber auch in Richtung der bestehenden Fördervereine: „Die werden weiterhin notwendig bleiben. Und die Ergänzungskräfte, die über die Fördervereine zum Einsatz gekommen sind, werden wir an die großen Träger weitergeben“.

Trotz und alledem bewertete Schumacher das eingeschlagene Verfahren als „nicht transparent“. Er forderte, dass die Trägervereine besser berücksichtigt werden sollte.

Bei denen scheint die Interessenslage aber sehr unterschiedlich zu sein: Während sich ein Verein mehr als interessiert gezeigt hat, hat ein anderer bereits im Vorfeld deutlich abgewunken.

(Kurier-Verlag)
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