„ONE Jugendbotschafter“ Marcel Kurzawiak aus Gierath „Beide Krisen müssen bekämpft werden“

Gierath · Im Oktober 2017 war Marcel Kurzawiak aus Gierath das letzte Mal in Brüssel zum „ONE Youth Summit“, um die Politiker im EU- Parlament davon zu überzeugen, die Entwicklungsgelder für die Subsahara-Staaten zu erhöhen. Zusammen mit Luisa Neubauer, ehemals ONE-Jugendbotschafterin und heutige „Fridays for Future“-Aktivistin, traf er unter anderem Spitzenpolitiker wie Ska Keller (Fraktionsvorsitzende der „Grünen“ im EU-Parlament), um die Forderungen von „ONE“ zu verbreiten.

 Marcel Kurzawiak setzt sich jetzt als ONE-Jugendbotschafter gegen Armut ein und will lokal informieren.

Marcel Kurzawiak setzt sich jetzt als ONE-Jugendbotschafter gegen Armut ein und will lokal informieren.

Foto: privat

„ONE“, ist eine Nicht-Regierungs-Organisation (NGO), die die extreme Armut in der Welt besiegen möchte. Dafür nehmen jährlich rund 60 Jugendbotschafter allein aus Deutschland an einem internationalen Austausch-Programm teil, um mit ihrer Stimme in der breiten Gesellschaft die Forderungen zu verbreiten. Immerhin sei die „neue Generation die informierteste, gebildetste und am meisten vernetzte Generation in der Geschichte der Menschheit“.

Marcel Kurzawiak aus Gierath trat mit seinem Engagment im Rahmen der „ONE Youth“-Bewegung schon 2016 in die Öffentlichkeit und forderte damals via Top- und Erft-Kurier die Bürgermeister Harald Zillikens (Jüchen) und Klaus Krützen (Grevenbroich) zu mehr Nachhaltigkeit in ihrem städtischen Handeln auf.

Und heute, fünf Jahre später, im Jahr der nächsten Bundestagswahl, nach seiner abgeschlossenen Berufsausbildung, engagiert sich Kurzawiak, wie er betont, ein zweites und letztes Mal als „ONE Jugendbotschafter“. „Denn danach ist auch gut“, wie er findet.

Sein Jahr als „ONE Jugendbotschafter“ beginnt jetzt im März mit dem digitalen „Kick Off“ für die deutsche Delegation der ausgewählten Aktiven.

Im Jahre 2017 hat sich Marcel Kurzawiak vor allem mit gesundheitspolitischen Themen aufgrund seines Studiums beschäftigt und kam durch seine Arbeit in Kontakt mit der „Tafel Grevenbroich“ und dem „Freundeskreis Umoja“.

Mit Wolfgang Norf von der „Tafel Grevenbroich“ ist er auch heute noch im Austausch und besucht mindestens einmal jährlich die Tafel, um auch mit anzupacken. Außerdem konnte er 2017 einige Politiker aus Bundestag und Landtag im Wahlbezirk Neuss treffen und über seine Arbeit Blog-Artikel schreiben.

In diesem Jahr will er mehr Freunde und Bekannte für seine Arbeit begeistern. Somit organisiert er einen monatlichen „Video“-Newsletter zu aktuellen Themen und zur Arbeit von „ONE“ oder er zeichnet die Politikergespräche in Form eines Podcasts oder eines Livevideos für die sozialen Medien auf. Vielleicht folgen auch Interviews für die Website von „ONE“. In diesem Jahr stehen für „ONE“ vor allem die Themen „Gerechte Corona Impfstoffverteilung“ und „Anbau von fairem Kaffee“ im Fokus mit den jeweiligen Petitionen. Kurzawiak: „Ich trinke zwar keinen Kaffee, aber achte selber beim Konsum von Schokolade ,Fair Trade’ zu essen.“

Vor allem im Jahr der Bundestagswahl seien die beiden Themen wichtig für die Schaffung einer globalen und sozialen Gerechtigkeit. In der Corona- und in der Klima-Krise sieht er Parallelen, weil gerade die Menschen davon betroffen sind, die diese beiden Krisen gar nicht verursachen.

„Am Ende müssen beide Krisen gemeinsam bekämpft werden und dafür braucht es Jugendbotschafter, die die Politik und die Bürger darauf hinweisen“, so Kurzawiak weiter.

Auch wenn aktuell keine persönlichen Aktionen möglich sind, will er dazu die digitale Welt als Plattform nutzen. Sein Ziel sei es, eine komplexe Welt verständlich zu machen und für mehr Zusammenhalt und Gerechtigkeit zu sorgen. „Aber dazu braucht es gute Arbeit, junge und kreative Menschen sowie Zeit, Mut und Vertrauen.“

(Gerhard Müller)
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