Benefizkonzert in Wevelinghoven Dozent Thomas Lieven bringt seine „Schießbude“ mit

Wevelinghoven · „Schießbude“ nennen sie die Musiker mit süffisantem Lächeln. Damit meinen sie das gesamte Schlagzeug, das hinter ihnen sitzt und für den richtigen Rhythmus sorgt. Ob in der Band, im Musikkorps oder im Symphonieorchester, die Musiker wissen natürlich, dass sie ohne dessen Unterstützung bald auseinander driften würden.

Thomas Lievens Gastspiel in der Heimat. Er ist für seine virtuosen Soli und seine ausgefeilten Beats bekannt.

Thomas Lievens Gastspiel in der Heimat. Er ist für seine virtuosen Soli und seine ausgefeilten Beats bekannt.

Foto: Reiner Witzel

Der Dirigent, falls vorhanden, schafft es allein nicht, die Stimmen zusammenzuhalten, da müssen die Perkussionisten ran. So die offizielle Berufsbezeichnung.

Ein solcher Perkussionist ist Thomas Lieven, Ur-Grevenbroicher und Schlagzeuger aus Leidenschaft.

Seine Eltern, beide ehemalige Lehrer an Grevenbroicher Schulen, haben damals über die Blicke der Nachbarn hinweggesehen. Die mussten sich immer wieder einmal die Ohren zuhalten, wenn er übte. Und er übte fleißig.

Als kleiner Junge hatte er in seiner Heimatstadt in der Kreis-Jugendmusikschule erst Posaune gelernt und dabei bereits auf seine große Musikalität aufmerksam gemacht. Er heimste in dieser Zeit schon den ersten Preis beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ ein. Im Alter von 13 Jahren schwenkte er dann aber zum Schlagzeug um – seiner großen Liebe bis heute.

Die Karriere, die dann folgte, startete mit Preisen bei „Jugend jazzt“ und liest sich später, als hätte sich das alles einfach so ergeben. Aber, dass der Weg mit Fleiß und Schweiß zurückgelegt werden musste, davon weiß Lieven, wie jeder Künstler, ein Lied zu singen.

Nach dem Abitur folgte das Studium an der Hochschule für Musik in Köln (Fachrichtung Jazz). Bevor er 2004 Schlagzeuger bei der Bigband der Bundeswehr wurde, hatte er schon viele namhafte Bands begleitet.

So liest sich die Liste der Formationen, bei denen er für den richtigen Rhythmus gesorgt hat, wie ein „Who’s Who“ der Jazz- und Unterhaltungsmusik: unter anderem „Brings“, Pepe Lienhard, Stefan Raab, die „Diners Club Bigband“ und viele mehr.

Seit 2009 ist Thomas Lieven zudem selbst Dozent für Drum-Set an der Robert-Schumann Hochschule für Musik in Düsseldorf.

„Dass wir jetzt vor heimischer Kulisse auftreten“, so Lieven, „freut mich riesig. Und es macht mich glücklich, dass es für einen guten Zweck ist. Hoffentlich lassen sich viele Menschen von der Musik unserer Top-Band mitreißen.“

Am 14. September, ist es um 19.30 Uhr so weit. Dann spielt – nach der Bigband der Musikschule im Rhein-Kreis – die Bigband der Bundeswehr auf dem Wevelinghovener Marktplatz. Der Eintritt ist frei! Vorher schon waren die Mitglieder des Veranstalters, des „Lions-Clubs Grevenbroich“, eifrig auf Spendensuche. Denn der Erlös ist vorgesehen für die „Existenzhilfe Grevenbroich“.

Besonderes Highlight: Lieven ist vor allem für seine virtuosen Soli und seine ausgefeilten Beats bekannt. Davon wird er am Konzertabend auf dem Marktplatz auch eine längere Kostprobe bieten, die zweifellos in die Beine gehen und den Herzschlag ankurbeln wird.

(-ekG.)