Auch der Erft-Verband zieht jährlich Bilanz und stellt die Ergebnisse für sein Verbandsgebiet beziehungsweise seinen Tätigkeitsbereich vor. Die Auswertung für 2025 zeigt deutlich, wie stark Trockenphasen und Starkniederschläge die Wasserbilanz beeinflusst haben.
Trockenphasen im Verbandsgebiet
Das vergangene Wasserwirtschaftsjahr im Tätigkeitsbereich des Erft-Verbandes war geprägt von längeren Trockenphasen. Sehr trocken war insbesondere der März, aber auch im Februar und August lagen die Niederschlagsmengen deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt.
Auf der anderen Seite war das Wasserwirtschaftsjahr von hohen Niederschlagssummen im Januar und vor allem von heftigen Starkniederschlagsereignissen im Sommer geprägt.
Starkniederschläge und Temperaturabweichungen
Beispielsweise sorgte ein sehr heftiges Gewitter am 31. Mai für Überschwemmungen und erhebliche Schäden in Erftstadt-Herrig. Ein weiteres sehr intensives Ereignis trat im Bereich Zülpich am 14. Juni auf. Verbandsweit hohe Niederschlagsmengen fielen am 9. September 2025.
Fast alle Messstationen im Erft-Einzugsgebiet verzeichneten an diesem Tag die höchsten Tagessummen im Wasserwirtschaftsjahr. Der Schwerpunkt des Ereignisses lag in den Bereichen Bedburg und Mönchengladbach, wo bis zu 150 Millimeter Niederschlag in zwölf Stunden gemessen wurden. Dieses Ereignis trug dazu bei, dass der September im Verbandsgebiet überdurchschnittlich nass war und das Sommerhalbjahr trotz längerer Trockenperioden ziemlich genau dem langjährigen Mittelwert entsprach.
Insgesamt erreichte das Wasserwirtschaftsjahr im Tätigkeitsbereich mit 679 Millimetern fast die Werte des langjährigen Mittels 1961–1990, wobei das Defizit im Winter bei etwa vier Prozent und im Sommerhalbjahr bei unter einem Prozent lag.
Die mittlere Temperatur im Tätigkeitsbereich betrug 11,4° Celsius und damit etwa 1,7° Celsius mehr als im Vergleichszeitraum (1961–1990). Die Abweichungen waren vor allem auf einen überdurchschnittlich warmen März (+2,4° Celsius) und Juni (+3,4° Celsius) zurückzuführen.
Grundwasserstände und Kappungsmaßnahmen
Zu Beginn des Wasserwirtschaftsjahres 2025 lagen die Grundwasserstände in vielen Regionen und insbesondere in den Niederungsgebieten mit Vernässungsproblematik weiterhin auf einem hohen Niveau.
Die Kappungsanlagen in Korschenbroich waren somit weiter in allen vier Ortsteilen in Betrieb und konnten teilweise erst im März, überwiegend sogar erst im Mai 2025 abgeschaltet werden. Seitdem sind die Grundwasserstände witterungsbedingt überwiegend gefallen und befinden sich derzeit auf einem mittleren bis leicht erhöhten Niveau.