Klaus Krützen zum Umbau der Erft Folgen fürs Stadtbild und für die Kultur

Kapellen · Die Renaturierung der Erft gehört zu den größten wasserwirtschaftlichen Projekten der kommenden Jahre. Hintergrund ist das Ende der Braunkohleverstromung und die damit verbundene Reduzierung des Sümpfungswassers, das bislang in die Erft geleitet wurde.

Bürgermeister Klaus Krützen weist auf die Bedeutung der Erft hin.

Foto: SGV.

Künftig wird der Fluss deutlich weniger Wasser führen, weshalb eine umfassende Umgestaltung notwendig ist. Ziel des Erft-Verbandes ist es, durch die geplanten Maßnahmen sowohl den Hochwasserschutz zu verbessern als auch die ökologische Qualität des Gewässers zu steigern.

In diesem Zusammenhang betont Bürgermeister Klaus Krützen, dass die ökologischen und wasserwirtschaftlichen Aspekte unbestritten seien, gleichzeitig aber auch die historisch gewachsenen Strukturen in Grevenbroich berücksichtigt werden müssten: „Die Erft prägt seit Jahrhunderten unsere Stadtlandschaft. Veränderungen am Flussverlauf haben weitreichende Folgen für das vertraute Bild unserer Stadt und Landschaft. Deshalb befürworte ich eine breite Diskussion, die über rein technische Aspekte hinausgeht.“

Krützen verweist auf Gespräche mit Eigentümern entlang der Erft in Gilverath und Neubrück. Dort sei deutlich geworden, dass der historische Flusslauf eng mit denkmalgeschützten Gebäuden und Ortsstrukturen verbunden sei.

„Wenn die Erft künftig weit in die Felder verlegt wird, verlieren wir mehr als nur Wasser, wir verlieren auch ein Stück Identität“, so der Bürgermeister.

Der Erft-Umbau ist Teil der beschleunigten Abschnitte, die bis 2030 umgesetzt werden müssen. Landes-Umweltminister Oliver Krischer hat den Umbau als „Schlüsselprojekt des Strukturwandels“ bezeichnet und zugesichert, dass das Land den Erft-Verband maßgeblich unterstützt.

(-ekG.)