Beratungen starten im Januar: „Das wird seine Zeit brauchen“

Kapellen · „Das wird seine Zeit brauchen. Monate. Oder vielleicht auch ein Jahr.“ Janine Heinze, seit Donnerstag die neue Vorsitzende des Vereins „Rettet die Erft-Aue“, erwartet keine schnellen Entscheidungen der neuen Landesregierung in Sachen L 361 n.

 Simon Rock sprach bei den Umgehungs-Gegnern.

Simon Rock sprach bei den Umgehungs-Gegnern.

Foto: Grüne

An der Versammlung nahm auch Simon Rock, „grüner“ Landtags-Abgeordneter aus dem Rhein-Kreis, teil. Er berichtete, dass die Maßnahmen des Landesstraßenbedarfplans in einem Koalitionsgremium besprochen und bewertet werden. „... und das unter den Gesichtspunkten Klimaschutz, Bedarf, Verträglichkeit, Kosten und wie weit die Planung schon vorangeschritten ist“, betont Heinze. Ob die L 361 n am Ende aus dem Programm herausgenommen oder in der Priorität tiefer gesetzt wird, könne heute noch nicht gesagt werden.

Landes-Verkehrsminister Krischer habe sich in der Vergangenheit aber vor Ort in Kapellen gegen die Umgehungsstraße ausgesprochen.

Janine Heinze frohlockt: „Registriert ist, dass die Gutachten und Verkehrsprognosen mangelhaft ausgeführt sind.“ Und sie verweist auf die Finanzen: „2014 waren Kosten von circa 14 Millionen Euro veranschlagt. Die wurden 2021 bereits auf 22,5 Millionen korrigiert. Heute kommen weitere zehn Prozent dazu, ohne die Steigerung durch Unwägbarkeiten beim Bau.“

Zudem handele es sich bei der Erft-Aue um ein „Ökosystemen mit Artenvielfalt“, das geschützt werden müsse.

Genau hier setzen die Befürworter der L 361 n an und kontern: „Die Natur wird nachweislich nicht durch den Bau der Ortsumfahrung geschädigt und der Durchgangsverkehr würde nach Fertigstellung der L 361 n um 50 Prozent reduziert“, konstatiert so Leo Krüll, Pressesprecher von „pro O“. „Das belegen die von Land beauftragten Gutachten. Und auch die Hochwassergefahr würde laut Erft-Verband durch den Erft-Umbau deutlich minimiert“.

Und Krüll schiebt nach: „Als Landes-Verkehrsminister kann und darf Oliver Krischer aber nicht nur einer Minderheitenmeinung folgen, sondern muss Entscheidungen für das Gemeinwohl treffen. Wenn Krischer dem Willen einer Handvoll so genannter ,Idealisten‘ folgen sollte und tausende vom Verkehr betroffene Bürgern vor den Kopf stoßen würde, müsste er sich als Minister hinterfragen lassen!“

(-gpm.)
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