„Putins schrecklicher Angriffskrieg“ Patenschaften sollen ukrainische Studenten unterstützen

Grevenbroich · „Putins schrecklicher Angriffskrieg hat auch in der Bildungslandschaft der Ukraine verheerende Schäden angerichtet. Um den jungen Menschen, die an der Staatlichen Steueruniversität studieren, eine Perspektive aufzuzeigen, möchten wir in Zusammenarbeit mit dem Verein ,Schnelle Nothilfe‘ ein Zeichen setzen und hoffen auf viele Unterstützer“, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

 Sie setzen sich für die vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen ein (von links): Iryna Shum, Rolf Büschgens, Dmitry Serebrianskyi, Jutta Stüsgen und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Sie setzen sich für die vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen ein (von links): Iryna Shum, Rolf Büschgens, Dmitry Serebrianskyi, Jutta Stüsgen und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Foto: RKN.

Der Rhein-Kreis unterstützt die Auflage eines Patenschaftsprogramms für Studierende der Staatlichen Steueruniversität (State Tax University) im ukrainischen Irpin.

Petrauschke empfing jetzt eine Delegation aus Irpin im Kreishaus in Neuss. Hochschulrektor Dmitry Serebrianskyi und Professorin Iryna Petrova berichteten dabei über die schwierige Lage an der Staatlichen Steueruniversität in Irpin, deren Gebäude bei Angriffen massiv beschädigt und teils völlig zerstört wurden.

Den Kontakt hatten Rolf Büschgens und Jutta Stüsgen aus Neuss hergestellt. Jutta Stüsgen ist Ehrenprofessorin der Staatlichen Steueruniversität in Irpin und Schatzmeisterin des Vereins „Schnelle Nothilfe“, Rolf Büschgens ist Ehrenprofessor der Staatlichen Steueruniversität in Irpin.

Die „Schnelle Nothilfe“ wurde kurz nach Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine gegründet und unterstützt Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind. Ein Schwerpunkt ist hierbei die Ukraine-Hilfe und das hiermit verbundene Engagement sowohl für die Menschen vor Ort im Kriegsgebiet als auch für die Geflüchteten im Rhein-Kreis Neuss.

Der Rhein-Kreis setzt sich bereits mit großer Tatkraft für die vom Krieg betroffenen Menschen ein – zum Beispiel bei der Integration von Geflüchteten sowie in Form von Hilfslieferungen. In den polnischen Partnerkreis Mikolów, in den viele Menschen aus der Ukraine vor den Kriegshandlungen geflüchtet sind, wurden zum Beispiel bereits drei Hilfskonvois entsandt. Sie brachten unter anderem Feldbetten, Schlafsäcke, Isomatten, medizinisches Material, Spielzeug und Lebensmittel auf den Weg. „Zudem schauen wir stets, wie wir Initiativen, die sich für in Not geratene Menschen einsetzen, zur Seite stehen können“, betont Petrauschke.

Beim Treffen im Kreishaus wurde jetzt erörtert, wie die Staatliche Steueruniversität im nahe Kiew gelegenen Irpin unterstützt werden kann. Zu den Teilnehmern, die der Landrat hierzu begrüßte, zählten die ukrainische Generalkonsulin Iryna Shum sowie der Vorstand des Vereins „Schnelle Nothilfe“ um Vorsitzenden Markus Lausmann und weitere Vereinsvertreter, darunter Beisitzer Denis Rimpo, der erst vor kurzem in Irpin war und sich ein Bild vom Ausmaß der Zerstörung an der Staatlichen Universität Irpin gemacht hat.

Bei dem Treffen wurde die Idee für das Patenschaftsprogramm für Studierende in Irpin entwickelt. „Bildung ist der Schlüssel für eine gute Zukunft. Gut ausgebildete junge Menschen werden einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufbau der Ukraine leisten. Mit der Unterstützung von Studierenden können Paten helfen, die Grundlage hierfür zu schaffen“, sagt Petrauschke. Auch er selbst werde sich dementsprechend engagieren.

Die Gäste aus der Ukraine zeigten auf, dass für das Studium rund 800 Euro Gebühren pro Jahr aufgewendet werden müssen. Hinzu kommen die Kosten für den Lebensunterhalt, die mit monatlich rund 200 Euro beziffert wurden. Das Patenschaftsprogramm soll Studierende mit einem wesentlichen Zuschuss im Alltag unterstützen.

Die Idee: Jeder Pate greift einem Studenten mit rund 150 Euro im Monat unter die Arme. Für Spender, die sich nicht dauerhaft, sondern mit einer Einmalzahlung beteiligen möchten, soll ebenfalls eine Möglichkeit geschaffen werden. Umgesetzt wird das Programm durch den Verein „Schnelle Nothilfe“, der die Kontakte zur Staatlichen Steueruniversität in Irpin pflegt und entsprechende Patenschaften vermittelt. Zudem kann der Verein Spendenbescheinigungen als Nachweis für das Finanzamt ausstellen.

Weitere Informationen zum Verein sowie Kontaktinformationen gibt es unter www.schnelle-nothilfe.de im Internet. Der Verein hat zudem ein Spendenkonto (IBAN: DE93 30055 0000 0000 919191, BIC: WELADEDNXXX) bei der Sparkasse Neuss eingerichtet.

(-ekG.)
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