„Rosa Lu und ihre Kerzen“ ist einen Besuch wert

Gindorf. Rosa Luppa lacht: „Ich habe schon immer gerne an Kerzen gespielt. Ich weiß noch, wie meine Mutter gesagt hat, ich solle damit aufhören, weil ich sonst noch das ganze Haus in Flammen stecke.

 Eine der vielen tollen Kerzen.

Eine der vielen tollen Kerzen.

Foto: Kurier-Verlag/Julia Schäfer

Damals habe ich mir geschworen, dass ich in meiner ersten eigenen Wohnung so lange mit Kerzen spiele, wie ich möchte.“ Und das hat die 65-Jährige auch gemacht – allerdings auf eine künstlerische Art und Weise, denn sie ist mittlerweile eine Kerzenmacherin.

Man kann sogar sagen eine Kerzenkünstlerin, denn ihre Werke sind kreativ, mit viel Liebe zum Detail und aufwendig gearbeitet.

Das Besondere dabei ist, dass Luppa auf Kerzenreste zurück greift: „Mir ist Nachhaltigkeit ganz wichtig. Wachs ist ein Rohstoff und mit dem sollten wir achtsam umgehen.“

Deshalb freut sie sich über Kerzenreste, die ihr gespendet werden. Diese werden dann eingekocht, durch Mullbinden (aus abgelaufenen Verbandkästen; auch hier zählt die Nachhaltigkeit) gefiltert und so von Staub und Dreck befreit.

Das flüssige Wachs wird dann auf Teller gegossen und so nach Farben sortiert als Platten gelagert.

„Wenn mir dann die Ideen kommen, kann ich auf eine große Auswahl an Farben zurück greifen“, so die Gindorferin. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Luppa greift auf fertige Formen zurück oder benutzt Dinge des Alltags wie Tablettendöschen oder Joghurtbecher. Eingebungen holt sie sich überall: „Das kann schon mal sein, dass ich in der Eisdiele bei einem Eis tolle Farben sehe und diese Kombination auch für eine Kerze haben möchte.“

Und auch wenn die Weihnachtszeit natürlich eine Hoch-Zeit von Kerzen ist, herrscht bei Luppa das ganze Jahr über Kerzenzeit: „ich kann auch bei 32 Grad im Sommer Kerzen gießen. Für mich bedeutet das Ruhe und Meditation.“

Da es verschiedene Wachsarten mit unterschiedlichen Eigenheiten gibt, die Temperatur des Wachses ebenfalls für Veränderungen sorgt (die Oberfläche wird rau oder glatt, je nachdem, wie heiß der Wachs ist) kann Rosa Luppa eine Vielzahl unterschiedlicher Kerzen anfertigen.

Das kann für eine einzige Kerze sogar bis zu acht Stunden in Anspruch nehmen, wenn sie mit verschiedenen Farbschichten versehen wird. Einen Eindruck können sich Interessenten übrigens auf Luppas „facebook“-Seite „Rosa Lu und ihre Kerzen“ verschaffen.

Das ganze bleibt ein Hobby: „Ich verschenke eigentlich alle meine Kerzen, denn der Sinn, der dahinter steckt, erfüllt mich: Die Aufgabe der Kerze ist es zu brennen. Das Licht und die Flamme geben ein gutes Gefühl und Sorgen für Glück. Mit einer Kerze kann ich immer auch ein bisschen Liebe verschenken.“

J. Schäfer

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