Unfallstatistik des Kreises Im Corona-Jahr 2020 sank die Zahl der Unfälle deutlich

Grevenbroich · Es gibt gute Nachrichten. Die Gesamtzahl aller Verkehrsunfälle im Rhein-Kreis ist 2020 nochmal gesunken. Die Zahl der Verletzten liegt mit 1.355 deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Die Verunglücktenhäufigkeitszahl (bezogen auf 100.000 Einwohner) liegt im Rhein-Kreis mit 300 unter dem Landesschnitt von 373. Dennoch erlitten im vergangenen Jahr zwölf Menschen tödliche Verletzungen (Vorjahr: sieben).

 Unfallstatistik

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Foto: RKN

Nach wie vor sind es die schwachen Verkehrsteilnehmer, die bei Unfällen ein besonderes Verletzungsrisiko tragen, das machte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke im Rahmen einer Pressekonferenz deutlich: Während die Unfälle mit Fußgängern leicht zurückgegangen sind, ist bei den Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Radfahrern ein Anstieg um knapp zehn Prozent zu verzeichnen.

Unangemessene Geschwindigkeit ist bei einem Verkehrsunfall immer eine folgenerschwerende Komponente, gleichgültig welche Ursache zu dem Unfall geführt hat, so die Angaben der Kreis-Polizei.

Vorfahrtsverletzungen, Fehler beim Abbiegen und falsches Verhalten von Radfahrern führen in der Statistik die Liste der Hauptunfallursachen an. Auch der Einfluss von Alkohol und Drogen spielt als Ursache von Unfällen mit schweren Folgen eine nicht unbedeutende Rolle. „Leider ist ein signifikanter Anstieg von 51 verletzten oder getöteten Fahrradfahrern (inklusive Pedelec-Fahrern) zu verzeichnen. Viele Gesichts- und Kopfverletzungen hätten durch das Tragen eines Fahrradhelmes verhindert werden können“, so die weiteren Feststellungen der Polizei im Rhein-Kreis.

 Die Unfallstatistik für das Jahr 2020 weist Licht und Schatten aus: Weniger Unfälle. Weniger Verletzte. Dafür aber deutlich mehr Verkehrstote.

Die Unfallstatistik für das Jahr 2020 weist Licht und Schatten aus: Weniger Unfälle. Weniger Verletzte. Dafür aber deutlich mehr Verkehrstote.

Foto: FW GV

Der Schutz schwacher Verkehrsteilnehmer steht weiterhin im Fokus präventivpolizeilicher Maßnahmen. Verkehrsunfallprävention findet – trotz der Pandemie – in Kindergärten, Schulen und Ausbildungsbetrieben statt. Dazu kommen Präventionsprojekte für Senioren, Fahrradfahrer und Motorradfahrer.

Mit dem Projekt „Crash Kurs“ und dem darauf aufbauenden Programm für junge Fahrer richtet sich die Polizei an die Zielgruppe der Fahranfänger in den weiterführenden Schulen.

 Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Foto: Rhein-Kreis Neuss/Stefan Büntig

„Die Polizei im Rhein-Kreis verfolgt nach wie vor das Ziel, durch gezielte Verkehrsüberwachung, Aufklärung und öffentlichkeitswirksame Aktionen das Bewusstsein für Hauptunfallursachen zu wecken. Die Ahndung von Verkehrsverstößen ist im Interesse der Verkehrssicherheit und bleibt weiterhin eine wichtige Aufgabe für die Polizei“, so die abschließende Feststellung im Rahmen der Pressekonferenz zur Unfallstatistik fürs Jahr 2020.

Die Zahlen für Grevenbroich: 590 meldepflichtige Unfälle fanden Eingang in die Statistik (Vorjahr: 704). Die Zahl der Unfälle mit Verletzten sank von 203 auf 163, die Zahl der Verunglückten von 269 auf 198. Wie im Vorjahr gab es auf Grevenbroicher Straßen keinen Verkehrstoten. Allerdings stieg die Zahl der Unfälle mit Fahrrad- oder Pedelec-Fahrern von 60 auf 74  an.

Die Zahlen für Roki: Während die Gesamtzahl der Unfälle sank, stieg die mit Verletzten an (von 37 auf 51). 62 Unfallopfer und ein Verkehrstoter sind zu beklagen.

Weder für Grevenbroich noch für Roki werden in der Statistik besondere  Unfallhäufungsstellen ausgewiesen.

(-gpm.)
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