Einladung an Hummeln & Co: Landwirte suchen Paten für Blühwiesen

Grevenbroich · Die Kreis-Bauernschaft setzt die im vergangenen Jahr begonnene „Aktion Blühpatenschaft“ in diesem Frühjahr fort. Die Aktion reagiert auf den wissenschaftlich festgestellten und breit belegten Rückgang der Insekten-Population auch in unseren Breiten. Sie dient dazu, mit finanzieller Unterstützung von Privatpersonen, Unternehmen und sonstigen Institutionen zusätzliche blühende Flächen für Insekten anzulegen.

 Noch mehr Blühwiesen wie diese sollen heuer im Rhein-Kreis angelegt werden.

Noch mehr Blühwiesen wie diese sollen heuer im Rhein-Kreis angelegt werden.

Foto: KV/-gpm.

Schon in den vergangenen Jahren haben die Landwirte blühende Flächen auf ihren Feldern angelegt. „Allein im Jahr 2019 waren es weit über 160 Hektar, eine Fläche von rund 230 Fußballfeldern, die Landwirte im Rhein-Kreis und in Mönchengladbach angelegt haben. Wir werden das auch weiter tun, um unserem Teil der Verantwortung für den Insektenschutz gerecht zu werden“, so Wolfgang Wappenschmidt, Vorsitzender der Kreis-Bauernschaft.

Neben einer Ausweitung dieser Flächen, die zumindest teilweise über unterschiedliche Agrarumweltprogramme gefördert würden, seien im vergangenen Jahr über die Aktion „Blühpatenschaften“ im Rhein-Kreis weitere 17 Hektrar an Blühflächen hinzugekommen, so der Vorsitzende.

„Die Ursachen des Insektensterbens sind vielfältig. Allein durch die fortschreitende Versiegelung der Landschaft in unserem eng besiedelten Raum wird der Lebensraum der Insekten ständig kleiner. Insektenschutz ist daher eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und wir möchten allen, die selbst nicht über geeignete Flächen verfügen, die Möglichkeit geben, sich aktiv zu beteiligen.“

Im vergangenen Jahr sei der Start der Aktion zeitlich leider ziemlich genau mit dem Beginn der Corona-Pandemie und dem ersten Lockdown zusammen gefallen. Dies habe sich sicherlich auch nachteilig auf das Engagement von Privatpersonen und vor allem Unternehmen ausgewirkt. Obwohl die Pandemie weiter andauere, hoffe man in diesem Jahr auf eine stärkere Beteiligung, führt Wappenschmidt weiter aus.

 Wolfgang Wappenschmidt führt die Bauernschaft an.

Wolfgang Wappenschmidt führt die Bauernschaft an.

Foto: privat

Annährend 40 landwirtschaftliche Betriebe im Rhein-Kreis beteiligen sich in diesem Jahr an der Aktion, teilt die Kreis-Bauernschaft mit.

Über die Internetseite des Rheinischen-Landwirtschafts-Verbandes (RLV) gelangt man auf die Homepage der Aktion Blühpatenschaft; der direkte Pfad lautet: https://www.rlv.de/bluehpatenschaft-neuss-mg/.

 Hier finden Interessenten einen Betrieb in ihrer Nähe und können mit ihm Kontakt aufnehmen, um einen Patenschaftsvertrag abzuschließen. Der Preis für eine Patenschaft variiert etwas zwischen den Betrieben und in Abhängigkeit zur Größe der Patenschaftsfläche, liegt im Durchschnitt jedoch wie im vorigen Jahr bei 0,50 Euro pro Quadratmeter Blühfläche.

Beteiligungen sind in der Regel ab 50 Quadratmetern möglich. Nach Abschluss des Patenschaftsvertrages kauft der Landwirt das Saatgut, eine für unsere Insekten passende Blühmischung, sät es bis Anfang Mai aus und erhält die blühende Fläche bis Ende Oktober/Anfang November.

Während dieses Zeitraums finden auf der Blühfläche weder Pflanzenschutz- noch Düngemaßnahmen statt. Die Paten werden nach der Einsaat über die Lage der von ihnen mitfinanzierten Fläche informiert und können sich vor Ort die Entwicklung der Pflanzen ansehen. Sie erhalten eine Patenschaftsurkunde und werden auf Wunsch auf einer Infotafel an der Fläche als Pate namentlich aufgeführt.

„Die Blühflächen bilden nicht nur ein Paradies für Insekten, sondern auch Lebens- und Rückzugsraum für viele Feldvogelarten und das Niederwild. Wir hoffen daher, dass viele Privatpersonen, Unternehmen und andere Institutionen unser Angebot nutzen und Patenschaften übernehmen“, sagt Wolfgang Wappenschmidt.

Weitere Informationen über die „Aktion Blühpatenschaft“ sind auch direkt bei der Kreis-Bauernschaft (02181/32 80) erhältlich.

(-ekG.)
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