Bei Anruf Lesung Fellner als Vorleserin buchen

Kamphausen · Künstlerin und Autorin Renate Fellner hat sich etwas ganz Besonderes für die Pandemie-Zeit einfallen lassen. Sie liest vor – und das ganz kontaktlos. Denn Fellner ruft an: „Ich habe ein neues Forum entwickelt, um die zwischenmenschlichen Beziehungen trotz allem aufrecht erhalten zu können. Der Titel dieses Konzeptes lautet ,Ich bin Ihre persönliche telefonische Vorleserin’.“

 Renate Fellner freut sich auf darauf, die Menschen mit ihren Geschichten am Telefon zu erfreuen.

Renate Fellner freut sich auf darauf, die Menschen mit ihren Geschichten am Telefon zu erfreuen.

Foto: Fellner/MEIKE HAHNRATHS

Das Prinzip ist gäntlich einfach. Wer Interesse daran hat, dass Fellner für ihn als Vorleserin fungiert, kann unter 02166/60 37 75 oder fellnerrenate@web.de einen Termin vereinbaren, an dem die Kamphausenerin sich meldet, um aus ihren Werken vorzulesen. Ob es eine Geschichte oder ein Gedicht wird, kann dabei individuell abgesprochen werden: „Aus meinen drei Büchern lese ich Ihnen eine Kurzgeschichte oder drei Gedichte vor. Auch ein kleines Gespräch ist durchaus denkbar.“

Dabei kam es schon zu tollen Situationen: „Ein Ehepaar hatte es sich Zuhause mit einem Glas Sherry gemütlich gemacht, um mir zuzuhören. Sie waren so begeistert, dass sie im Anschluss meine Bücher gekauft haben, um sich in Zukunft gegenseitig vorzulesen.“ Und dann war da noch ein junges Mädchen. Das hatte von seiner Oma gehört, dass Renate Fellner eine tolle Vorleserin sei. „Da war ich erst einmal verwundert, als ein Kind mich angerufen hat. Denn für Kinder ist das Angebot nicht gedacht, da meine Texte für Erwachsene geschrieben sind. In diesem Fall habe ich dann aber eine große Ausnahme gemacht, ich wollte das Kind nicht enttäuschen und so habe ich extra eine Kindergeschichte rausgesucht und das Mädchen noch einmal anrufen lassen, dass auch sie eine Vorleserin bekam. Aber das bleibt tatsächlich die Ausnahme“, lacht Fellner.

Die Intention der Künstlerin ist ganz klar: In der schweren Zeit Mut geben, Gemeinschaft schaffen. „Diese für beide Seiten kontaktlose und unbedenkliche Form der Kommunikation ermöglicht uns trotz allem ein persönliches und gutes neues Miteinander“, erklärt Renate Fellner.

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