Sandra Lohr für mehr Frauen-Power im Rat und Ausschuss Bereits zum zweiten Mal Vorsitzende und voller Tatendrang

Jüchen · "Das hat nichts mehr mit Treffen in der Hinterkneipe zu tun", lacht Sandra Lohr, "den Männern ist bewusst, das ein Wandel kommen muss, um die Politik zu ändern." Die Vorsitzende des CDU Ortsverbandes Jüchen und der Frauen Union möchte den politischen Teufelskreis durchbrechen und mehr Frauen im Rat und Ausschuss einbringen — denn da herrsche ein deutliches Frauendefizit.

 Sandra Lohr ist bereits zum zweiten Mal Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Jüchen.

Sandra Lohr ist bereits zum zweiten Mal Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Jüchen.

Foto: Foto: Alina Gries

Vorher waren wir nur zwei Frauen, jetzt sind wir zu sechst", freut sich Lohr. Der CDU-Ortsverband bekommt weiblichen Zuwachs. Dabei ist sie selbst noch gar nicht so lange in der Politik dabei. "Vor zwei Jahren bin ich dem Ortsverband beigetreten und zum ersten Mal Vorsitzende geworden", so Lohr, "wichtig war mir, präsenter zu werden, sodass die Bürger wissen, welche Gesichter hinter der CDU stecken." Dabei wolle sie nicht die "große" Politik betreiben.

Ihr sei vor allem wichtig, Politik für den Ort zu machen — für die Gemeinde, in der sie wohne. Da sich die Aufgabenbereiche des CDU-Ortsverbandes und der Frauen Union in vielen Teilen überschneidet, kümmere sich Lohr vor allem um die politische Perspektive aus Sicht einer Frau. "Der weibliche Blick ist anders als der der Männer", stellt die Jüchenerin fest, "das Sicherheitsempfinden unterscheidet sich dadurch ebenfalls. Wir möchten uns mit einer Umfrage an dem Konzept ,Mehr Licht ins Dunkel' beteiligen." Bereits im Februar hat es eine solche Veranstaltung auch in Grevenbroich gegeben. So solle an den Informationsständen, im Rathaus und in Vereinen ein Fragebogen verteilt werden, mit dem vor allem Frauen die Sicherheit in Jüchen bewerten können. "Dadurch möchten wir gerne herausfinden, wo Straßenlaternen helfen oder wo Hecken zurückgeschnitten werden müssen", meint die Vorsitzende, "ich selbst finde den Bahnhof sehr gruselig und bin deshalb nicht oft da. Aber da kann die Verwaltung leider nichts machen, das ist Aufgabe der Bahn." Die Ergebnisse würden dann in Kooperation mit der Polizei im Herbst vorgestellt werden. Dennoch müsse ihrer Meinung nach etwas passieren. So sei auch geplant, sich im Herbst mit den Gleichstellungsbeauftragten und den Vorsitzenden der einzelnen Frauenvereinigungen zusammenzusetzen, um gemeinsam etwas bewegen zu können.

"Wir haben alle das gleiche Ziel und können zusammen viel mehr verwirklichen und noch mehr Frauen erreichen", sagt Lohr.

Und die Frauenpower schwappt noch weiter über. "Wir von der Frauen-Union haben die Erlaubnis bekommen, bei den Fraktionsbesprechungen vor den Ausschüssen teilnehmen zu dürfen", freut sich Lohr, "dadurch können wir viel besser nachvollziehen, warum für oder gegen etwas gestimmt wird."

Ihr nächstes Ziel : Auch weibliche Mitglieder im Rat sitzen zu sehen.

Alina Gries

(Kurier-Verlag)
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