"Sport und Politik im Dialog" Entwicklungsplan soll helfen

Jüchen · "Es gibt Probleme im Miteinander mit der Verwaltung, deshalb haben wir zu einem Dialog zwischen Sport und Politik eingeladen", erklärt Heinz Kiefer, Vorsitzender des Gemeindesportverbandes die aktuelle Situation der Sportvereine in der Gemeinde.

 Gemeindevorstandsvorsitzender Heinz Kiefer übergibt Stefan Heckhausen, Vorsitzender des Sportausschusses, das Positionspapier für den Zeitraum 2018 bis 2030.

Gemeindevorstandsvorsitzender Heinz Kiefer übergibt Stefan Heckhausen, Vorsitzender des Sportausschusses, das Positionspapier für den Zeitraum 2018 bis 2030.

Foto: Foto: Alina Gries

Das Resultat: Eine Sportentwicklungsplanung soll jetzt in die Politik eingebracht werden.

"In Hochneukirch gibt es mangelnde Unterstützung der Verwaltung hinsichtlich der Kabinensituation, die Unzufriedenheit über die Sauberkeit in der Sporthalle ist groß und in Otzenrath fehlt immer noch das Bodengutachten für den Sportplatz", trägt Kiefer die Beschreibungen des Sporteinzugbereichs in Hochneukirch und Otzenrath vor, "im Hallenbad in Jüchen gibt es schon seit Monaten Probleme mit der Kassenanlage, die Hallenbelegung der Dreifachhalle in Jüchen ist ebenfalls problematisch. Das einzig Positive: die Flutlichtanlage des VfL wurde jetzt von der Politik in Angriff genommen. Und im Sporteinzugsbereich Gierath und Bedburdyck gibt es immer noch die Problematik mit der Parkplatzsituation und die Nutzung des Bistros."

Keine Einladung für den Bürgermeister

Aus dieser aktuellen Situation habe der Gemeindesportverband den Dialog zu den Politiker gesucht. "Der Gemeindesportverband sieht in der Politik einen Partner, ohne den es die jetzige Infrastruktur nicht gebe", so Kiefer. Seitdem der Verein 1975 gegründet wurde, habe ein solches Gespräch in dieser Form das erste Mal stattgefunden. Bürgermeister Harald Zillikens war nicht dazu eingeladen. "Wir wollten den Politikern mitgeben, wie breit wir als Gemeindesportverband aufgestellt sind", erklärt Stefan Heckhausen, zweiter Vorsitzender des Gemeindesportverbandes und Sportausschussvorsitzender. "Und, dass wir, neben der Spiel-Sport-Show noch mehr Kompetenzen haben", fügt Heinz Kiefer hinzu. Es sei wichtig im direkten Austausch mit der Politik zu stehen.

So strebe der Gemeindesportverband auch an, einen gemeinsamen Weg mit der Verwaltung, Politik und dem Verband zu gehen, um gemeinsam an einem Tisch zu sitzen und eine Lösung für ein Problem zu finden. "Wir wollen keinen Bettelstatus unter dem Motto ,warum beteiligt ihr uns nicht an den Gesprächen'", meint er, nur einen regen Austausch. "Ich hatte das Gefühl, dass die Politik den Dialog sehr positiv aufgenommen hat", so Kiefer, "wir wurden ermutigt, wenn wir Probleme haben, an die Ausschüsse heranzutreten." Und Stefan Heckhausen stimmt nickend zu: "Ich bin mir sicher, die Politik wird sich dem Thema annehmen."

"Das Papier wollen wir als Anregung für die Zukunft sehen"

Im Zuge dessen hat der Verband nun einen Sportentwicklungsplan aufgestellt. "Der Hintergrund dafür war unter anderem die Werterhaltung der Sportstätten", so Heckhausen. Dabei sei "ein wesentlicher Bestandteil auch die Erstellung eines Sportstättenkatasters". "Wir müssen Erneuerungen im Blick haben und Prognosen aufstellen können", erklärt Kiefer. Dazu zähle beispielsweise auch eine mögliche Beantragung von Fördergeldern.

Zudem sehe er die Sportstätten in der Gemeinde als Imageträger an. "Und ja, interkommunale Zusammenarbeit ist wichtig, aber wir dürfen nicht die eigenen Strukturen vergessen und vernachlässigen", fordert er. Punkt drei sei "Sport im Wandel der Zeit". "Früher haben wir noch am Reck geturnt, heute ist Powerfitness angesagt", weiß Kiefer und Heckhausen ergänzt: "Wir müssen moderne Materialien beschaffen und uns überlegen, welches Angebot wir vielleicht in zehn Jahren haben."

Dabei verweise er vor allem auf den demografischen Wandel. Dazu zähle aber nicht nur die ältere Generation, auch die jüngere müsse einbezogen werden. "Müssen vielleicht die Übungszeiten angepasst werden und gibt es Kooperationsmodelle mit Vertretern der Schulen?", überlegt Kiefer laut. Zudem dürfe künftig, so lautet es im vierten Punkt, nicht vergessen werden, "dass das ehrenamtliche Engagement nicht weiter überfordert werden" dürfe. "Das Papier wollen wir als Anregung für die Zukunft sehen", so Kiefer weiter. Dabei handele es sich lediglich um einen Vorschlag für eine Zeitstruktur. "Das Ganze soll jetzt möglichst schnell auf den Weg gebracht werden", bestätigt Heckhausen, der im nächsten geplanten Ausschuss das Papier einbringen möchte. Dann würde 2020 vielleicht schon die finale Fassung vorliegen.

(Kurier-Verlag)
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