1. Jüchen

Mit Naseband-Video zu den „Special Olympics“ Zum ersten Mal dabei, schon auf dem Treppchen

Mit Naseband-Video zu den „Special Olympics“ Zum ersten Mal dabei, schon auf dem Treppchen

„Wir haben im Basketball nur den zweiten Platz gemacht“, erzählt Sebastian Plutta und verzieht dabei sein Gesicht, „den ersten Platz haben wir knapp verpasst.“ Der 22-jährige Dammer hat zum ersten Mal an den „Nationalen Special Olympics“ teilgenommen.

Sein Fazit: „Meine Erwartungen wurden übertroffen.“

Jubel in den „Varius-Werkstätten“ in Hemmerden: 20 Mitarbeiter der insgesamt 4.600 Athleten haben an den „Special Olympics National Games“ in Kiel ihren sportlichen Ehrgeiz unter Beweis stellen können, vier davon kommen aus der Gemeinde Jüchen. „Für unsere Mitarbeiter ist das ein großartiges Erlebnis“, so Birgt Zander, Sportlehrerin der „Varius-Werkstätten“ in Hemmerden, „dabei geht es nicht darum, wer den ersten, zweiten oder dritten Platz belegen konnte, sondern jeder wird

angefeuert.“ Nachdem 1998 die ersten „Special Olympics“ stattgefunden haben, sind die „Varius-Werkstätten“ seit 18 Jahren regelmäßig mit dabei. Für Lars Buschhausen war die Teilnahme besonderes erfolgreich: Im 75 Meter-Lauf konnte er Bronze und im Ballwurf sogar Silber ergattern. „Die beiden Medaillen hänge ich zu den anderen in meinem Zimmer auf“, erzählt er stolz und präsentiert die Andenken an seinem Hals. Dabei war vor allem Darsteller Michael Naseband (bekannt aus der Serie K11) sein persönlicher Motivator. „Er hat mir eine Videobotschaft geschickt“, strahlt der 23-Jährige und hält das Video hoch. Für Gold hat es aber dann aber doch nicht gereicht. „Ich war vorher zu faul zum Trainieren“, ärgert der Jüchener sich. Anders als bei den Landesspielen, wo er zumindest im Laufen Gold holte. Jetzt finden die „Nationalen Special Olympics“ nicht mehr alle zwei, sondern nur noch alle vier Jahre statt. Dabei ist es die deutsche Organisation der weltweit größten, vom „Internationalen Olympischen Komitee“ offiziell anerkannten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Und vielleicht gibt es auch bald Hockey als Disziplin. „25 Jahre spiele ich schon in der Hockey-Mannschaft“, strahlt Roland Kröger, „ich mag vor allem das Spielen im Team.“ Dabei sei der 53-Jährige eh ein guter Sportler. In Kiel schaffte er beim 100 Meter-Lauf den vierten Platz. Beim Weitsprung und Staffellauf den sechsten. „Und in vier Jahren hole ich Gold“, lächelt der Otzenrather kämpferisch.

Alina Gries

(Kurier-Verlag)