Die Top-Kurier Ortsvorstellung: Das sind jetzt unsere STADT-Teile Hackhausen: Die Feuerwehrpumpe kam noch nie zum Einsatz hier im Ort

Hackhausen · „Hackhausen hat schon immer nur eine Straße gehabt“, weiß Johannes Vogels, „in Fahrtrichtung Hochneukirch gab es auf der linken Seite nur Weideflächen und auf rechten Seite einige Hofanlagen.“ Elf um genauer zu sein. Der Landwirtschaftsbetrieb von Karl Willi Aretz ist der letzte und wird es auch sein. Nachkommen gibt es nämlich keine.

Ortsvorstellung Hackhausen im Rahmen der Stadtwerdung Jüchens
Foto: Kurier Verlag/Alina Grfies

Dass Hackhausen weitaus mehr zu bieten hat als nur eine schnelle Möglichkeit um nach Hochneukirch zu kommen, beweisen Johannes Vogels und Karl Willi Aretz bei einer Dorfführung. Denn es gibt viele stolze Gewerbetreibenden in Hackhausen.

Ortsvorstellung Hackhausen im Rahmen der Stadtwerdung Jüchens
Foto: Kurier Verlag GmbH/Alina Gries

Früher einmal steppte in der Ortschaft sogar Kneipenmäßig der Bär. „Hier gab es drei Stück“ in denen gut und gerne gekegelt und gegessen wurde. „Für die Post, Bahn, Kirche und Schule sind wir immer nach Hochneukirch gelaufen“, erinnert sich Karl Willi Aretz. Und auch mit dem Leidenschaft zum Schützenfest schloss man sich immer den Hochneukircher an.

Ortsvorstellung Hackhausen im Rahmen der Stadtwerdung Jüchens
Foto: Kurier Verlag GmbH/Alina Gries

Elf Landwirte hatte es in Hackhausen gegeben und drei Gärtnereien sowie eine Bäckerei und ein Lebensmittelladen. „Meine Mutter hat selber Teig geknetet und ist dann zur Bäckerei gelaufen, die für sie dann gebacken haben“, erinnert sich Aretz, „die Bäckerei wurde von drei Geschwistern geführt und war sehr renommiert.“

Aretz führt den Hof, der 1898 errichtet wurde, bereits in der dritten Generation. Der Name Vogels hat ebenfalls Hand und Fuß in Hackhausen. „Es gibt Unterlagen, die besagen, dass es schon 1760 den Namen Vogels hier gegeben haben soll. Meine Familie ist quasi eine kleine Ewigkeit hier“, scherzt Johannes Vogels. Über die vielen Jahre hat er einige Bilder sammeln können und auch Nachforschungen über das Wegekreuz am Dorfplatz gestellt.

„Da steht der Name Krahn auf der Rückseite. Den Vornamen kann man nicht lesen, weil im Krieg darauf geschossen wurde“, so Vogels. Keinem ist aber der Name Krahn geläufig, so dass es den Hackhausenern an nichts bleibt als sich liebevoll um das Denkmal zu kümmern. Etwas, was aber nicht alleine den Dorfplatz in Hackhausen schmückt.

„Wir haben damals mit unserer Feuerwehrgruppe eine eigene Pumpe gekauft“, erinnern sich die beiden. Die ist aber nie wirklich zum Einsatz gekommen und ruhte im Spritzenhäusschen der Feuerwehrtruppe (heute Dorfplatz). „Bevor der Kanal gebaut wurde, verlief hier sogar der Jüchener Bach“, zeigen sie auf den schmalen Graben, der zugeschüttet wurde. Heute ist das Spritzenhäusschen leer, erinnert aber immer noch an die frühere Zeit. Den Planungen, den Dorfmittelpunkt seitens der Stadtverwaltung umzugestalten, sehen sie eher gehalten.

„Es würde ausreichen, wenn der Platz besser gepflegt wird“, meint Karl Willi Aretz. Heute zeichnet den Ort aber auch noch die einzelnen Verein aus, von denen eigentlich nur die Maibaumgruppe geblieben ist, die übrigens auch den Martinszug organisiert. „Früher hat das die Feuerwehr gemacht, jetzt sind wir altersaktiv“, meint Vogels, „die Maigruppe macht das aber hervorragend.“

(Alina Gries)
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