Sinsteden vor dem Umbruch Die 125 Jahre sollen noch einmal nach alten Traditionen gefeiert werden!

Sinsteden · Der „St. Maternus“-Bürger-Schützen-Verein Sinsteden feiert heuer sein 125-jähriges Bestehen. Ein Blick in die Chronik...

 Ein tolles Fundstück aus dem Archiv des „St. Maternus“-Bürger-Schützen-Vereines aus Sinsteden. Eine alte Tradition, für die jetzt neue Wege vorgezeichnet sind.

Ein tolles Fundstück aus dem Archiv des „St. Maternus“-Bürger-Schützen-Vereines aus Sinsteden. Eine alte Tradition, für die jetzt neue Wege vorgezeichnet sind.

Foto: BSV

Leider sind durch die Wirren des 1. und 2. Weltkrieges viele Unterlagen und Aufzeichnungen über das Schützenwesen in Sinsteden verloren gegangen. Trotz gewissenhafter Recherchen ist so das genaue Gründungsdatum des „St. Maternus“-Bürger-Schützen-Vereines aus Sinsteden nicht festzustellen.

Der Chronist: „So bleibt uns nur die Überlieferung von älteren Mitbürgern sowie die in der Vergangenheit nachvollziehbaren gefeierten Jubiläen des Schützenvereines. Außerdem sind uns die Aufzeichnungen der im Rommerskirchener Gemeindearchiv gelagerten Schul- und Ortschronik von Sinsteden sehr hilfreich.“

Der erste Hinweis auf die Sinstedener Kirmes stammt aus dem Jahre 1913. Hier heißt es in der Schulchronik: „Das auf dem Wege nach Oekoven liegende Heiligenhäuschen wurde mit einem Kostenaufwand von 180 Mark renoviert, die Auslagen für das Mauerwerk beglich Gutsbesitzer Müller, Besitzer des Sinstedenerhofes, während das Übrige dürch eine Sammlung im Orte aufgebracht wurde. Unter großer Teilnahme des Ortes und der Schulkinder wurde dasselbe durch Pastor Braun am Kirmesmontag 1913 feierlich eingeweiht.“

Im Jahre 1913 wurde die letzte Kirmes vor Ausbruch des 1. Weltkrieges gefeiert. Nach sechsjähriger Pause wurde danb am 27. August 1920 erstmals wieder das Stiftungsfest des „St. Maternus“-Bürger-Schützen-Vereines Sinsteden gefeiert. In den folgenden Jahren wurde die Dorfkirmes ohne nennenswerte Begebenheiten weiterhin im August des Jahres gefeiert, „allerdings prägte auch hier im Ort wie auch sonst überall der Einfluss des Nationalsozialismus die Gestaltung der Schützenfeste“, so der Chronist rückblickend.

Das letzte Schützenfest vor dem 2. Weltkrieg wurde im August 1939 gefeiert. Drei Wochen später brach der Krieg aus. In den ersten Nachkriegsjahren wurden in Sinsteden keine Schützenfeste gefeiert. Im Jahre 1949 feierte aber die „St. Sebastianus“-Bruderschaft Rommerskirchen ihr Stiftungsfest, an dem alle benachbarten Vereine teilnahmen, unter anderem auch der BSV Sinsteden.

Nach zehnjähriger Pause feierte Sinsteden 1949 wieder eine Dorfkirmes. Der Chronist: „In dieser Zeit erlebte der ,St. Maternus‘-Bürger-Schützen-Verein einen regelrechten Aufnahmeboom. Es gründeten sich mehrere Schützenzüge und das erste Klompenkönigspaar wurde ausgerufen.“

In der Folge wurde in Sinsteden Jahr für Jahr bis heute eine Klompenkirmes gefeiert. Durch den Neubau der Siedlung in den 70er Jahren gründeten sich dann weitere Schützenzüge. 1997 feierte der Verein sein 100-Jähriges. Der Festzug am Sonntag war der Größte in der Vereinsgeschichte.

In der Nacht vom 11. auf den 12. September 2001 wurden der Dachstuhl und das Obergeschoss der Schule fast völlig zerstört. Danach entstand die Idee einen Neuaufbau zum Begegnungszentrum zu wagen.

„In über 3.500 Arbeitsstunden der Sinstedener Schützen wurde unsere Begegnungsstätte ,Alte Schule‘ aufgebaut. Ein für Sinsteden wichtiger Begegnungsort“, so der Chronist.

Und so wird gefeiert: Am 13. Mai legt DJ Yeti bei der Schützenparty (freier Eintritt) auf. Am 14. Mai beginnt der Schützen-Gottesdienst im Festzelt um 18.30 Uhr. Der Festball mit der Band „Farbton“ und einem Wolfgang-Petry-Double beginnt um 20 Uhr (sechs Euro Eintritt). Am 15. Mai folgen eine Kinderbelustigung mit Clown und Zaubershow sowie der Familiennachmittag mit Klompenball.

(-ekG.)
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