Was droht nun dem „Lukas“? Beef der SPD-Bürgermeister

Neuss. · Die Grevenbroicher kämpfen für ihre Notfallambulanz. Die Dormagener wollen Gynäkologie und Geburtenstation behalten. Um die Zukunft des Rheinland-Klinikums wird hefig gestritten. Und die vier „roten“ Bürgermeister haben untereinander „Beef“ ...

Die Bürgermeister Reiner Breuer, Klaus Krützen, Martin Mertens und Erik Lierenfeld.

Foto: KV./Archiv

Breuer vs. Krützen, Mertens und Lierenfeld. Mit Folgen: Klaus Krützen sagte die Nominierungsversammlung von Reiner Breuer ab. Der wiederum fehlte bei der Nominierung von Martin Mertens in Rommerskirchen. SPD-Kreis-Partei-Chef Daniel Rinkert packte derweil die Koffer und ging in Urlaub. Die Genossen kolportieren, dass er auf die Krankenhaus-Diskussion keine Lust gehabt habe. Und schon gar nicht da drauf, zwischen seinen vier Bürgermeistern den Schiedsrichter zu spielen.

Rein sachlich gesehen liegt der Ball aktuell bei Landes-Gesundheitsminister Laumann. Sein MAGS (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales) muss entscheiden, ob die Restrukturierungskonzepte, die gemeinsam mit den Gutachtern von „Roland Berger“ erstellt wurden, vom Land abgesegnet werden. Oder nicht.

Letzteres würde wohl bedeuten, dass Reiner Breuer dann auch Einschnitte bei „seinem“ Lukaskrankenhaus hinnehmen müsste. Dort gibt es zwei neuralgische Punkte: Seit Längerem wird dem Neusser Krankenhaus ein Sanierungsstau nachgesagt. Die investiven Mittel aber ruhen in der neuen Kinder-Klinik, die im Übrigen sehr schön geworden ist. Besagte „Einschnitte“ würden das Lukaskrankenhaus also in einem vollkommen falschen Moment erwischen.

Das MAGS soll seine Bewertung noch im Laufe dieses Monats vorlegen. Schon vorab wurde deutlich, dass Minister Laumann den ein oder anderen Knackpunkt sieht.

Gesundheitsminister Laumann machte im Gespräch mit Landtags-Abgeordneter Heike Troles (CDU) bezogen auf Grevenbroich nämlich klar: „Es wird keine Geriatrie ohne Innere Medizin geben.“ Und eine Notfallambulanz setzt zwölf Betten für Intensivmedizin und Beatmung inklusive des Personals voraus.

Erst mit der Entscheidung des Düsseldorfer Gesundheitsministeriums kann man sagen, wohin die Reise mit dem „Rheinland-Klinikum“ geht.

Rokis Bürgermeister Mertens forderte in der emotionalen Diskussion, die mit härtesten Bandagen geführt wird, dazu auf, „abzurüsten“. Vielleicht kehrt nach dem MAGS-Urteil Sachlichkeit zurück.