Caritas Schuldnerberatung warnt Steigende Energiepreise verschärfen die Armut

Grevenbroich · Immer mehr Menschen müssen nach Angaben der Caritas im Rhein-Kreis Schulden machen, um die steigenden Energiepreise bezahlen zu können.

Foto: Caritas

Diese Entwicklung beobachten die Mitarbeitenden der Caritas Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung für Grevenbroich,  Jüchen und Rommerskirchen bereits seit Jahren. Verschärft wird die Sorge durch die aktuellen massiven Preissteigerungen vor allem im Energiesektor.

 „Energieschulden sind ein ständiges Thema in unseren Beratungsgesprächen“, berichtet Joachim Kremmers von der Caritas Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung. Besonders betroffen sind Menschen, die Harz IV, Grundsicherung oder Wohngeld bekommen.

Etwa jeder dritte Ratsuchende berichtet von Problemen mit Energieschulden. Zunehmend sind auch Menschen mit geringen Einkommen betroffen. Das sind oft Alleinerziehende, aber auch Menschen in Kurzarbeit, Rentner oder Selbstständige, deren Existenz durch Einkommenseinbußen gefährdet ist.

 „Die aktuell sprunghafte Entwicklung der Energiepreise wird im laufenden Jahr für viele Bürger zum Problem“, befürchtet Kremmers. „Bislang sehen wir in unserer Beratung nur die Spitze des Eisbergs. Sobald die Nebenkostenabrechnungen im Jahresverlauf erstellt werden, drohen den Betroffenen hohe Nachforderungen.“

 Immerhin sei zum 1. Dezember 2022 eine Schutzregelung für Energielieferungen für Strom- und Gasgrundversorgung in Kraft getreten. Nach der müssen Energieversorger Sperren wegen Zahlungsrückstand erst nach frühzeitiger, schriftlicher Information verhängen. Zudem muss der Versorger Ratenzahlung zur Tilgung anbieten.

Für den Caritas-Berater ist jedoch klar, die eigentliche Lösung der Problematik liegt bei den politischen Entscheidungsträgern. Ziel muss sein, Energie für alle Bürger bezahlbar zu machen. Das gehöre, genau wie bezahlbarer Wohnraum, zur Daseinsvorsorge und dürfe nicht vollständig den „freien Kräften“ des Marktes überlassen werden. Eine Möglichkeit sei, die Bürger beispielsweise steuerlich zu entlasten.

 Wichtige Empfehlung der Caritas Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung: Betroffene sollten sich bei drohenden Energieschulden umgehend mit den Beratungsstellen in Verbindung zu setzen, um entsprechende Lösungen mit den Energieversorgern zu finden.

(-ekG.)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Thiago de Carvalho Zakrzewski, Beauftragter für
„Mer denke öm!“
„Allianz für Klima und Nachhaltigkeit“ blickt auf erfolgreiches Jahr zurück„Mer denke öm!“
Aus dem Ressort