Impfstart in den Arztpraxen „Wir möchten endlich voran kommen“

Grevenbroich · Seit dieser Woche dürfen auch die Hausärzte in die Corona-Impfungen einsteigen. Das Problem: Der Impfstoff für die Praxen ist stark begrenzt. Dennoch ist der Schritt mit den Impfungen in den Arztpraxen wichtig im Kampf gegen das Corona-Virus. Entsprechend groß ist die Nachfrage der Patienten.

 Jetzt steigen die Arztpraxen mit Impfungen in den Kampf gegen Corona ein.

Jetzt steigen die Arztpraxen mit Impfungen in den Kampf gegen Corona ein.

Foto: Pixabay

„In der 14. Kalenderwoche stehen uns als Praxis mit vier niedergelassenen Ärzten 60 Impfdosen Biontech Comirnaty zur Verfügung. Dies sind zwölf Dosen weniger als initial angekündigt. Die Auswahl der Patienten richtet sich nach dem Stufenplan der STIKO. Zunächst können wir somit nur Patienten mit erheblichen Vorerkrankungen impfen. Dies ist durch die geringe Menge an Impfdosen begründet“, erklärt Marie-Therese Meller aus der Praxis Kapellen-Erft. Trotz der Routine, Impfungen durchzuführen, stellt das Vakzin gegen Corona die Praxen vor neue Herausforderungen: „Alleine die Bestellung, Lagerung und Vorbereitung der unterschiedlichen Impfstoffe sowie die Priorisierung und Terminvergabe bedingen schon große Veränderungen im Praxisablauf.“

Auch Allgemeinmediziner Reiner Hambüchen aus Gierath muss sparsam mit den Impfdosen umgehen: „In dieser Woche standen uns 25 Impfdosen zur Verfügung. Die gleiche Menge wurde uns für die nächste Woche versprochen.“ Der Arzt erhält Biontech, weiß aus den Nachfragen seiner Patienten aber auch die große Verunsicherung, die unter den Menschen nach den Diskussionen um den Astra Zeneca-Impfstoff vorhanden sind: „Die Nachfrage ist riesig. Astra Zeneca ist allerdings sehr unbeliebt...“

Meller fasst zusammen, was dennoch der große Vorteil durch den Einstieg der niedergelassenen Ärzte ins Impf-Geschehen ist: „Trotz des großen Aufwands impfen wir aus Überzeugung! Wir kennen die meisten Patienten seit Jahren und können mehr auf sie eingehen als dies in Impfzentren möglich ist. Hierbei haben wir gar nicht den Anspruch, die bestehenden Impfzentren zu ersetzen. Es geht um eine deutliche Ergänzung, damit wir in Deutschland endlich vorankommen.“

 Ärztin Marie-Therese Meller.

Ärztin Marie-Therese Meller.

Foto: Meller/privat

Neben den etablierten Schutzmaßnahmen wie Abstand, Händedesinfektion, Mund-Nasen-Schutz sieht Reiner Hambüchen noch einen weiteren Punkt im Kampf gegen das tückische Virus: „Von Anfang an habe ich meinen Patienten geraten, für eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D3 zu sorgen. Das Risiko der Ansteckung wird dadurch vermindert, Komplikationen und Todesrate werden erheblich reduziert.“

Das Gesundheitsministerium rechnet damit, dass die Arztpraxen in den kommenden Wochen mit mehr Vakzin beliefert werden können, so dass mehr Patienten dank der Arbeit der Arztpraxen vor Corona geschützt werden können. Meller dazu: „Die Nachfrage nach Impfungen in unserer Praxis ist riesig. Für viele Patienten ist es im Besonderen das Vertrauensverhältnis zu ihrem Hausarzt, das persönliche Gespräch, das die Entscheidung für eine Impfung erleichtert. Wir freuen uns, dass wir uns dieser besonderen Verantwortung jetzt endlich stellen können. Impfen sehen wir als gesamtgesellschaftliche Aufgabe an, denn von Impfungen, insbesondere von der SARS-CoV-2 Impfung, profitiert nicht nur der Einzelne sondern auch die gesamte Gemeinschaft und dafür lohnt sich der Aufwand allemal.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Schon wieder!
Einbruch in ein Juweliergeschäft in Grevenbroich Schon wieder!
Zum Thema
Aus dem Ressort