Neues von Klaus Lüttgen Der weite Weg zu sich selbst: Fast am Knie gescheitert..!

Grevenbroich · Klaus Lüttgen ist für seine ungewöhnlichen Touren bekannt: unvergessen die Route mit dem klapprigen Hollandrad durch den nordamerikanischen Kontinent. Oder im vergangenen Jahr mit Rad „Charly“ quer durch Deutschland. Gerade ist er wieder zurückgekommen von einer Reise: zu Fuß. In die Einsamkeit der Natur. Und auf dem Weg zu sich selbst.

 13 Tage und 320 Kilometer auf dem „Roller Coaster“. Das Bild zeigt Klaus Lüttgen kurz vor dem Ort Johannisberg. Mehr auf rocktheroads.de.

13 Tage und 320 Kilometer auf dem „Roller Coaster“. Das Bild zeigt Klaus Lüttgen kurz vor dem Ort Johannisberg. Mehr auf rocktheroads.de.

Foto: Lüttgen

„Mein Antrieb war ein stückweit die Demut“, erzählt er. Nach all den Problemen der vergangenen Jahre (von Corona bis Putins Krieg in der Ukraine) wollte er in sich gehen, um erkennen zu können: „Das Leben ist schön“.

Das setzt dann natürlich auch eine reduzierte Lebensweise voraus. Kein Wunder, dass Lüttgen unterwegs (er absolvierte den Rheinsteig in 13 Doppeletappen) immer wieder in Klöstern übernachtete („Die sind sauber, ruhig und das Essen ist reichlich.“). Das mit der Ruhe stimmte allerdings nicht immer. Einmal hatte er sich gerade schlafen gelegt, als über ihm die Hölle losbrach: Möbelrücken. Ständige Tippelschritte. Und ein hoher Brabbel-Pegel. Am nächsten Morgen betrieb er dann Ursachenforschung: In der Etage über ihm waren ukrainische Kinder- und Jugendflüchtlinge untergebracht. „Da habe ich sofort meinen Mund gehalten.“

Ein anderes Mal, im „Kloster Allerheiligenberg“, führten „esoterische Ökos“ die Regie, die Tanztherapien praktizierten. „Ich habe den Blick ins Tal der Lahn genossen“, griemelt Lüttgen. Und er fügt an: „Wie auch unterwegs habe ich viel mit mir selbst gefaselt“. ...womit das Ziel der Reise ja auch erreicht wurde.

 Ein Foto der Burg Gutenfels von Lüttgens Tour „Auszeit“ auf dem Rheinsteig.

Ein Foto der Burg Gutenfels von Lüttgens Tour „Auszeit“ auf dem Rheinsteig.

Foto: Lüttgen

Klar, dass die Begegnungen auf der Tour, die vielen Gespräche mit völlig Unbekannten ihm auch einiges gegeben haben. So erzählt er von zwei Nonnen, die ihn ein Stück begleitet haben („Die eine hat auch genau wie eine Nonne geredet.“). Von einem Polenstämmigen, der ihn erst zum Einkaufen und dann zu seiner Unterkunft gefahren hat, um schließlich noch einen tollen Kartengruß an seine Grevenbroicher Heimatadresse zu senden.

Das ständige Auf und Ab (320 Kilometer mit rund 18.000 addierten Höhenmetern) führten bei Klaus Lüttgen zu heftigen Knieproblemen, die ihn zu einer Ruhepause zwangen. „Jetzt ist aber wieder alles in Ordnung“, winkt er locker ab. Die ganze Tour hat er mit der GoPro gefilmt. Clips will er demnächst veröffentlichen.

(Gerhard P. Müller)
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