Dorfverein „Unser Neukirchen“ Zeitgemäße Dorfentwicklung und Bewahrung der dörflichen Strukturen schließen sich nicht aus

Neukrichen · Ulrich Quack, Sprecher des Dorfvereins „Unser Neukirchen“, hat mit den Informationen rund um den Advent in Neukirchen ein Statement unter dem Motto „Zeitgemäße Dorfentwicklung und Bewahrung der dörflichen Strukturen schließen sich nicht aus“ verbreitet. Dieses stellen wir hier gerne im Wortlaut zur Verfügung.

Weihnachtssterne leuchten derzeit im nächtlichen Neukirchen.

Foto: Quack

Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich das ursprünglich kleinbäuerlich geprägte Dorf Neukirchen deutlich vergrößert. Eine Sauerkrautproduktion, eine Konservenfabrik (Teile des Neubaugebietes „Marienstraße“ und „Am Nußbaum stehen auf deren ehemaligem Grund) und weitere Unternehmen entstanden. Das Dorf bekam daraufhin eine Poststelle und die Darlehenskasse Raiffeisen wurde gegründet. Die Verlegung des Bürgermeisteramtes von Hülchrath in das jetzt größere Neukirchen erfolgte 1908.

Neukirchen vergrößerte sich auch nach dem Zweiten Weltkrieg in zwei größeren Schritten: Zunächst siedelten sich Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten um die Ramrather Straße an. Diese waren schon fast Alteingesessene, als in den 70er-Jahren Stadtflüchtige im „Känguruviertel“ bauten.

Der Bevölkerungszuwachs früherer Jahrzehnte hat wichtige Weiterentwicklungen der Infrastruktur ermöglicht (Neubau des Kindergartens, Erweiterung der Schule). Bei den heutigen geringen Geburtenzahlen, zunehmender Lebenserwartung und abnehmender Wohndichte droht Orten ohne Baugebiete eine Abnahme der Einwohnerzahl und die Schließung von Schulen und Geschäften.

Die Ausweisung großer Baugebiete an Siedlungsschwerpunkten hat hingegen den Nachteil, dass sich die Orte so stark vergrößern, dass ihr Charakter verloren geht oder die Neubaugebiete wie separate Ortsteile erscheinen.

Neukirchen ist kein Siedlungsschwerpunkt wie Kapellen oder Allerheiligen, hat aber den Vorteil, dass innerorts so hinreichend Bauflächen ausgewiesen werden konnten, dass bereits Ansässige Neubaumöglichkeiten gefunden haben und ein maßvoller Zuzug erfolgen konnte. Das bisher jüngste Baugebiet „Am Bahndamm“ hat die Infrastruktur erheblich verbessert (Vergrößerung des Lebensmittelmarktes und Räume für eine hochwertige medizinische Versorgung). In absehbarer Zeit soll das ebenfalls gut integrierte Baugebiet zwischen Lohweg und Mühlenhof realisiert werden.

Wer ein Haus baut, achtet auf die für ihn wichtigen Versorgungseinrichtungen. Für junge Ehepaare mit Kinderwunsch bzw. Familien mit Kindern sind Kindergarten und Schule das Wichtigste. Ältere achten auf eine medizinische Grundversorgung; dazu gehören eine Hausarztpraxis und eine Apotheke. Diese sollten ebenso zu Fuß erreichbar sein wie Geschäfte, die den täglichen Bedarf decken, also ibs. Lebensmittelmarkt, Bäcker und Metzger.

Außerdem wünschen sich viele eine Gaststätte mit Veranstaltungsraum. Dies alles ist in Neukirchen in ausreichendem Umfang vorhanden. Auf Dauer erhalten werden können kommerzielle und nicht-kommerzielle Angebote nur, wenn die Einwohner davon rege Gebrauch machen.

Dem Dorfverein „Unser Neukirchen“ liegen die Erhaltung und maßvolle Fortentwicklung der dörflichen Strukturen und Einrichtungen am Herzen. Neue Mitstreiter werden gerne in den Verein aufgenommen.

(-ekG-)