Drama um verletzten Schwan: Ganze Familie war in Gefahr

Grevenbroich · „Ich bin am anderen Ufer entlang gefahren, da habe ich von Weitem gesehen, dass der Schwan blutet“, berichtet Willi Hennerici, auch bekannt als „Der Flaschenwilli“, wie er sich selbst bezeichnet.

 Der verletzte Schwan und seine Familie.

Der verletzte Schwan und seine Familie.

Foto: Foto: -agr.

In Windeseile erreicht der Grevenbroicher den verletzten Schwan und verständigt die Feuerwehr. „Er blutet vermutlich am Bein. Wahrscheinlich wurde er von einem Hund gebissen“, mutmaßt der aufmerksame Mann weiter.

Doch selbst nach einer Stunde des langen Wartens ist immer noch keine Hilfe in Sicht. „Mir wurde gesagt, ich müsse mich erst einmal an die Stadt wenden. Die würde dann klären, ob die Feuerwehr rauskommen würde oder nicht“, berichtet Hennerici fassungslos nach einem erneuten Anruf bei der Feuerwehr. ... und da habe es wohl bereits Entwarnung gegeben.

„Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung hat ein städtischer Mitarbeiter aus dem ,Schneckenhaus’ einen leicht verletzen Schwan in Augenschein genommen. Die blutende Wunde war offenbar durch eine Auseinandersetzung mit einem Hund entstanden“, berichtet Stephan Renner, Pressesprecher der Stadt Grevenbroich, „der Schwan hat beim Versuch, sein Gefieder zu reinigen, Blut über seinen ganzen Körper verteilt, was die Situation dramatischer wirken ließ, als sie tatsächlich war.

Bei dem Schwan handelt es sich um das männliche Tier eines Brutpaars, das derzeit im Stadtpark sechs Jungtiere aufzieht. Eine auch nur vorübergehende Abwesenheit eines Elternteils hätte schlimmstenfalls die gesamte Brut in Gefahr gebracht, weshalb entschieden wurde, das Tier nicht ärztlich behandeln zu lassen. Dies war aufgrund der Geringfügigkeit der Verletzung auch nicht notwendig. Das Tier hat sich inzwischen selbst gereinigt. Die Wunde hat sich von selbst verschlossen.“

Dennoch sind Passanten verärgert. So hätten sie gar keinen Mitarbeiter gesehen und zogen sogar die privaten Tierärzte zu Rate. Doch auch hier konnte wegen fehlender Hilfsmittel keine Hilfe angeboten werden. Verärgert setzt sich Hennerici schließlich auf sein Fahrrad.

„Dann kann ich auch nicht mehr helfen“, schüttelt er den Kopf.

Alina Gries

(Kurier-Verlag)
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