„Die vielen Gässchen, die sich in Holzheim erhalten haben, erzählen auch eine Ortsgeschichte“, weiß auch Bernd Gerigk, ebenfalls Mitglied im Heimatverein Holzheim: „Die Dorfbewohner gingen lieber durch die kleinen Gassen, da konnte man den Weg abkürzen, und sie waren oft einfacher zu passieren als die häufig verschlammten Straßen.“
Holzheim kann auf eine mehr als 1.200 Jahre lange Geschichte zurückblicken: Häufig zerstört, hatte der Ort doch keine Stadtmauer, sondern nur Begrenzungen aus Dornengestrüpp, die eher dazu dienten, das Vieh zusammenzuhalten als dass sie Schutz vor Feinden geboten hätten.
Sabine Brechler, sie wohnt seit rund zehn Jahren im Ort, erwähnt: „Erstmals genannt ist Holzheim im Jahr 801, als der reiche Bauer Betto in einer Urkunde einen Teil seines recht bedeutenden Grundbesitzes an den Heiligen Ludger, seinerzeit Abt des Klosters Werden, verkaufte.“
Aber der Ort bestand da schon seit rund 100 Jahren, wie der Name „Martinus“ als Pfarrpatron der Kirche vermuten lässt. Holzheim, wie der Name sagt, ist eine neue Gründung in einem Waldgebiet, sozusagen eine Wiedergründung, denn schon zur Römerzeit gab es hier einige Bauernhöfe, die verfielen, als die Franken die Römer aus unserer Gegend vertrieben.
Und übrigens: Die ursprüngliche Hauptstraße zog sich von der Kirche nach Eppinghoven zum strategisch wichtigen Erft-Übergang; die heutige Durchgangsstraße von Kapellen nach Reuschenberg entstand erst viel später. Dies und viel mehr erfährt man im Rahmen eines Spaziergangs durch das alte Holzheim, am 7. Mai (Treffpunkt 17.30 Uhr, Eingang zur St. Martinus-Kirche an der Hauptstraße). Die Führung ist eine Veranstaltung des Geschichtsvereins Grevenbroich: Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.