Schröders soziale Skulptur Eine halbe Tonne Toleranz

Grevenbroich · Jörg Schröder, seit vielen Jahren Grevenbroichs „Vorzeige-Künstler“, ist für seine monumentalen Stahl-Skulpturen bekannt. Nicht nur sein „Schützenturm“ sorgt in diesem Sinne für ein echtes „Hinsehen“. Jetzt ist er Teil eines von der Bundesregierung geförderten Projektes, das für Integration und gegenseitige Toleranz werben soll.

 Fein gezeichnet, gut durchdacht: Diese Skizze überzeugte die Kirche und die Geldgeber aus Berlin.

Fein gezeichnet, gut durchdacht: Diese Skizze überzeugte die Kirche und die Geldgeber aus Berlin.

Foto: Kurier Verlag GmbH/-gpm.

Der „Kirchplatz der Begegnung“ soll an der „St. Antonius“-Kirche im Mülheimer Norden (Köln) entstehen. Beate Bleck, dortige Pastoral-Referentin, plant unter anderem ein begehbares Labyrinth sowie eine Stelenwand mit spirituellen Texten aus allen großen Weltreligionen (die wird übrigens im Industriegebiet-Ost zusammengestellt).

Hinzu kommt ein „Lichtfuß“, der von Jörg Schröder erdacht und gestaltet wurde. Er ist rund vier Meter hoch und eine halbe Tonne schwer. „Der muss von einem Portalkran aufgestellt und vor Ort von einem Fachschweißer zusammengefügt werden“, berichtet der Künstler, dessen Skulpturengarten an der Montanusstraße ein beliebter Treffpunkt der Kunstfreunde aus der Region, aber auch aus ganz Europa ist. Immerhin sind seine „Kolosse“ gerade in Spanien und Frankreich (natürlich außerhalb der Corona-Zeit) absolut gesucht und besonders gefragt.

Der Fachschweißer wird übrigens von seinem Freund Tom Pütz („PüWo“) gestellt.

Den Kontakt zur Kölner Kirche vermittelte ein Kunstliebhaber aus Grevenbroich. „Beate Bleck googelte meinen Namen dann. Wir machten einen Termin und sie war schließlich von meinen Ideen begeistert“, lächelt Schröder.

Die beiden Stahlplatten weisen übrigens eine an eine Tätowierung erinnernde Gestaltung auf, wobei der Betrachter von innen auf die durchfallende Illuminierung achten soll. Immerhin ist ja auch das Licht Thema der Arbeit.

Grevenbroicher Künstler bei Projekt für Integration und Toleranz.
Foto: -gpm.

„Der Mensch, der in das Dreieck hineingeht, spürt das Licht auf sich. Die Lichtstrahlen sind das Tattoo, das den Menschen trifft“, gibt der Künstler einen Einblick in seine Gedankenwelt.

Ein ähnliches Lichtspiel ergebe sich mitunter am Grevenbroicher „Schützenturm“, wenn sich der nahestehende Baum bei Sonneneinfall zum „Schattenspieler“ auf der gegenüberliegenden Turmseite entwickeln würde.

Der 58-Jährige, der seit 30 Jahren selbstständiger Künstler ist, hofft, dass sein stählernes Dreieck zu einem beliebten Selfie-Motiv zum Beispiel bei „Instagram“ wird.

Wer den Künstler einmal kennenlernen will, hat dazu Gelegenheit, wenn Jörg Schröder im Rahmen der Aktion „Offenes Atelier“ an diesem Wochenende und am 17./18. Oktober seinen Skulpturen-Garten für die Besucher öffnet. Rund 1.200 Kunstfreunde zählt er zu seinem festen Kundenstamm.

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