Kann mich mein Haustier mit Corona anstecken?

Die Furcht vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus ist bei vielen groß. Auch manch ein Haustierbesitzer macht sich nun Gedanken, ob auch sein geliebter Vierbeiner die Krankheit übertragen kann.

 „Conny“ heißt diese sympathische Katze, die gerade den Blick in die grünende Natur genießt.

„Conny“ heißt diese sympathische Katze, die gerade den Blick in die grünende Natur genießt.

Neuss/Grevenbroich. „Die Angst ist groß, das merkt man auch“, verrät Cornelia Schmitz, erste Vorsitzende des Tierschutzvereins „Conny’s Notfellchen Hilfe“. Unter der Situation hätten auch Tierheime und Tierschutzvereine deutlich zu leiden.

Nicht nur, dass sie weniger Spenden erreichen, anscheinend werden auch häufiger Tiere abgegeben. „Wir merken jetzt schon, dass die Anfragen, ob wir Tiere aufnehmen, vermehrt kommen. Wir bringen das in Zusammenhang mit dem Coronavirus“, so Schmitz erläuternd.

Direkt angesprochen werde das von den Besitzern zwar nicht, doch die Tierschützer stellen sich natürlich die Frage, warum beispielsweise die Familienkatze gerade jetzt nicht mehr mit den Kindern der Familie klar komme oder eine hochschwangere Katze, die man habe decken lassen, abgegeben werde.

Wer Angst vor einer Ansteckung durch sein Tier habe, solle erst einmal mit dem Tierarzt sprechen, bevor man sich von seinem vierbeinigen Freund trenne, wünscht sich Schmitz:

„Ich möchte an die Leute appellieren, dass sie vernünftiger sein sollen und sich, bevor sie die Tiere abgeben, auch einmal erkundigen, ob das Virus über die Haustiere übertragen werden kann.“

Das sei laut ihrem Tierarzt nicht der Fall.

So ist es auch auf der Homepage des „Friedrich-Loeffler-Instituts“, dem Bundes-Forschungsinstitut für Tiergesundheit, zu lesen.

Demnach kämen Corona-Viren zwar natürlicherweise auch bei Heim- und Nutztieren vor, diese seien allerdings von SARS-CoV-2 deutlich zu unterscheiden. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Hunde oder Katzen ein Infektionsrisiko für Menschen darstellen. Der Kontakt müsse also nicht eingeschränkt werden.

Das Institut rät nur dazu, dass Haustierbesitzer, die sich infiziert haben, zur Sicherheit den engen Kontakt zu ihren Tieren meiden sollten. „Falls bei einem Tier aus einem Haushalt mit Corona-infizierten Personen verdächtige Symptome auftreten, kann auch eine Testung des Tieres sinnvoll sein“, so die Experten.

Hunde oder Katzen sollten auf keinen Fall Desinfektionsmittel berühren oder Schutzmasken angelegt bekommen. Dies führt bei den Tieren zu Stress und Angst und möglicherweise auch zu gesundheitlichen Schäden.

Diesen Rat gab das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Rhein-Kreises in dieser Woche angesichts der Corona-Krise.

Daniela Furth

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