Alle drei Bürgermeister können weitermachen Mertens (Roki: 90 Prozent), Zillikens (Jüchen: 70 Prozent), Krützen (GV: 60 Prozent)

Grevenbroich · Ein Ergebnis mit Wow-Effekt: Bürgermeister Klaus Krützen wird nicht nur mit 60 Prozent der Stimmen gewählt und hievt nicht nur seine SPD über die 30 Prozent, nein, er nimmt CDU-Chef Wolfgang Kaiser auch noch den Neukirchener Wahlkreis ab.

Die "progressive Mehrheit", oder auch die "Allianz der Vernünftigen" genannt. Peter Gehrmann (“Grüne“), Martina Suermann-Igné (“Mein GV“), Daniel Rinkert (SPD) und Klaus Krützen (alter und neuer Bürgermeister).

Foto: KV/-gpm.

Der ist schon am frühen Wahlabend, als die ersten Ergebnisse einlaufen deutlich geknickt. Er macht seinem Ärger Luft: Mit Krützens Wahlsieg seinen die „Trump-Methoden der Fake-News in Grevenbroich angekommen“.

Nicht nur in Presse-Erklärungen und Wahlschreiben, auch auf der Homepage der Stadt habe Krützen Unwahrheiten verbreitet, so Kaiser. „In diesem Wahlkampf sind viele Tischtücher zwischen ihm, der SPD und der CDU zerschnitten worden“, so der CDU-Chef. Er selbst steht übrigens auf Platz eins der Reserveliste der CDU. Zumindest im emotionalen Moment des Wahlabends ließ er verlauten, dass er momentan nicht wisse, ob der dieses indirekte Mandat annehmen werde.

Klaus Krützen kann da natürlich ganz anders in den weiteren Abend gehen. Am Rande der Pressekonferenz war da von Kölsch und Sambucca die Rede. Die 60 Prozent wolle er auf jeden Fall „mit Demut annehmen“. „Für Größenwahn ist jetzt keine Zeit“, betonte er wörtlich.

Daniel Rinkert, dessen SPD zahlreiche Wahlkreise von der CDU erobern konnte (zum Teil mit erdrutschartigen Verschiebungen, was sicherlich eine detaillierte Analyse erforderlich macht), stellte Krützens „Stärke als Kümmerer“ als Grundlage des Wahlsieges hervor. Immerhin konnte die Grevenbroicher SPD gegen den Landestrend punkten. Aktuell (Stand: 21:36) holt die SPD 32 Prozent der Stimmen und bekommt ebenso wie die CDU 16 Sitze im neuen Rat.

Die „Grünen“ kommen demnach auf sechs Sitze, die FDP auf vier, „Mein GV“ auf drei und die UWG auf drei Sitze. Mit einem Einzelmandat sind vertreten die „Linke“, die GGV und auch die AfD, die nicht so einschlagen konnte, wie von vielen prognostiziert/befürchtet.

Auch wenn die Grevenbroicher „Grünen“ deutlich hinter dem Landestrend zurückbleiben, sah Peter Gehrmann in den erreichten elf Prozent ein „historisches Ergebnis“ und das endgültige Aus der L 361 n. Er betonte, dass es nun wohl eine „progressive Mehrheit“ im Rat gegeben werden (SPD, „Grüne“, „Mein GV“). Martina Suermann-Igné (“Mein GV“) sprach dagegen von einer „Allianz der Vernünftigen“, wobei sie ausdrücklich alle Fraktion zum Mitmachen einlud.

(-gpm.)