Krützens Antwort auf die 54 Fragen: Die Zweifel bleiben

Beim Treffen der Wevelinghovener Bürger-Initiative mit Bürgermeister Klaus Krützen (wir berichteten) wurde dieser aufgefordert, einen sechsseitigen Fragenkatalog mit 54 Fragen und Anmerkungen zu beantworten. Und zwar bis zur Wahl. Krützens Antworten liegen nun vor.

 Viel Gegenwind für Krützen und die Kommunalpolitiker haben die Wevelinghovener auf ihre Transparente gebracht.

Viel Gegenwind für Krützen und die Kommunalpolitiker haben die Wevelinghovener auf ihre Transparente gebracht.

Wevelinghoven. „Vorweg: Wie zu erwarten, und wie Bürgermeistr Krützen selbst im Anschreiben betont, sind viele Antworten nicht zufriedenstellend“, kommertiert Volker Hein von der Initiative.

Das mag vielerlei Gründe haben, fügt er an. Die Antworten würden aber auch deutlich, dass die Stadt die Zweifel der Bürger letztendlich nicht ausräumen könne.

Ein paar Beispiele: „ Wir hatten angemerkt, dass der Marktplatz Wevelinghoven bereits jetzt zu Spitzenzeiten völlig überfüllt ist.“ Wie sollen hier weitere 1.000 bis 1.200 Menschen einkaufen und parken, lautete die Frage.

Die Antwort des Bürgermeisters: „Die neuen Bewohner des Bereiches Wevelinghoven-Süd werden genauso wenig alle gleichzeitig einkaufen gehen, wie die heutigen rund 7.400 Bewohner Wevelinghovens zuzüglich der Besucher aus den anderen Ortsteilen des nördlichen Grevenbroichs, so dass sich die zusätzlichen Verkehre verteilen.“

Das sehen Hein und seine Mitstreiter anders: „Nein, das werden sie nicht. Das tun sie jetzt nicht und schon gar nicht in Zukunft. Es ist eher so, dass ein Großteil der Einkaufszeiten an den Stundenplan der Grundschule gekoppelt ist, weil viele Eltern kurz vor der Abholung der Kinder noch einkaufen gehen. Die Überfüllung wird sich in jedem Fall verschlimmern.“

Gerne werde im Gutachten auch betont, man gehe immer vom „Worst Case“ aus. Dann heißt es aber: „Wie in der Fragestellung steht, wurden die Werte aus dem Gutachten von Runge übernommen und deshalb wurde auf das hier berechnete ,mittlere’ Verkehrsaufkommen hingewiesen. Es bestand kein Grund, die Werte neu zu berechnen. In einer mittleren Annahme sind zudem auch die Ausschläge nach oben mit berücksichtigt.“

Ein „mittleres Verkehrsaufkommen“ sei aber immer noch nicht „Worst Case“, kommentiert Hein.

Und weiter: „ Auf unseren Hinweis, dass es in Wevelinghoven keine echten Radwege gibt und auch keine entstehen können, lautet die Antwort: ,Gerade in Wohngebieten sollten Radverkehre mit dem Verkehr geführt werden.’ An dieser Stelle möchte ich alle Ratsmitglieder herzlich einladen, morgens zu den Bringzeiten von Schule und Kita mit dem Fahrrad im fließenden Verkehr die Birkenstraße bis zur Zehntstraße zu passieren.“

Auch die anderen Bürgermeister-Kandidaten wurden angeschrieben. „Von Dirk Heyartz hatten wir eigentlich keine Antwort erwartet. Bei Michael Heesch (CDU) ist das anders. Der hat sich noch kein einziges Mal mit uns und unseren Probleme auseinandergesetzt. Und so hat er auch nicht auf unsere 54 Fragen reagiert. Das ist für jemanden, der den amtierenden Bürgermeister ablösen möchte, deutlich zu wenig. Denn der hat sich immerhin der Herausforderung gestellt und uns eine Antwort geschickt“, so Hein.

Wichtig sei, dass alle wählen gehen, „denn wir alle sind verantwortlich dafür, was in den nächsten Jahren mit unserer Gartenstadt passiert.“-ekG.

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