1. Grevenbroich

Unvernünftige gefährden Einsatzkräfte mit Feuerwerk ​

Feuerwehr im stundenlagen Silvestereinsatz : Unvernünftige gefährden Einsatzkräfte mit Feuerwerk

Das neue Jahr ist für die Kräfte der Grevenbroicher Feuerwehr außerordentlich arbeitsreich gestartet. Mehr als 20 Einsätze, teils im Minutentakt, hielten die haupt- und ehrenamtlichen Kräfte über Stunden im Einsatz. Die Retter selbst wurden durch fahrlässig oder bewusst gezündete Böller bei den Einsatzfahrten und Löschmaßnahmen mehrfach gefährdet.

Das neue Jahr ist für die Kräfte der Grevenbroicher Feuerwehr außerordentlich arbeitsreich gestartet. Brennende Müllcontainer, Papierkörbe, Baustellenmaterial und in Brand geratenes Gestrüpp sowie mehrere gemeldete Zimmer- und Dachstuhlbrände hielten die haupt- und ehrenamtlichen Kräfte über Stunden im Einsatz. Personen wurden durch Brände und Feuerwerkskörper glücklicherweise nicht verletzt. Die Retter selbst wurden durch fahrlässig oder bewusst gezündete Böller bei den Einsatzfahrten und Löschmaßnahmen mehrfach gefährdet.

Wie erwartet, hatten sich die Menschen in Grevenbroich in diesem Jahr mit außergewöhnlich viel Feuerwerk eingedeckt. Entsprechend häufig kam es in der Nacht zu Alarmen für die Wehr, wenn Kracher, Batterien und Raketen außer Kontrolle gerieten oder unsachgemäß weggeworfene Reste Feuer auslösten.

Insgesamt rückten die Helfer aller Grevenbroicher Löscheinheiten im Verlauf der Silvesternacht zu mehr als 20 Einsätzen im ganzen Stadtgebiet aus. Der Sachschaden hielt sich durch das schnelle Eingreifen der Rettungskräfte oder geistesgegenwärtige Anwohner, die selbst erste Löschmaßnahmen einleiteten, glücklicherweise im Rahmen.

Unvernünftige gefährden Einsatzkräfte mit Feuerwerk ​
Foto: FW GV

Bereits vor Mitternacht waren die Helfer zu fünf Alarmen ausgerückt, vorwiegend weil es zu kleineren Bränden kam. Erstmals am Silvesterabend waren die Retter gegen 17.18 Uhr zu einem Gestrüppbrand an der Straße „Zur Wassermühle“ ausgerückt. Später am Abend löste eine auf ein Dach gekletterte Person, einen weiteren Einsatz aus. Sie hatte dieses allerdings vor Eintreffen der Retter bereits wieder verlassen.

Ab Mitternacht folgten die Alarme dann zeitweise im Minutentakt – mit Schwerpunkten in Elsen, Kapellen und in der Südstadt. Daneben rückten die Löscheinheiten auch nach Frimmersdorf, Gustorf, Wevelinghoven und in die Innenstadt aus.

Problematisch war im Laufe der Nacht insbesondere, dass viele Feuerwütige ihre Feuerwerke und Knaller-Batterien mitten auf den Straßen zündeten und so teilweise die Anfahrt der Rettungskräfte zu den Gerätehäusern und Einsatzstellen erschwerten. Selbst während Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht und Horn auf den Straßen anrollten, zündeten rücksichtslose Personen dort noch Kracher und Feuerwerk und gefährdeten die Rettungskräfte und ihre Fahrzeuge.

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Brenzlich wurde es unter anderem auch an der Erich-Klausener-Straße, wo eine große Nadelholzhecke direkt an einem Wohnhaus in Brand geraten war und das Feuer auf das Gebäude überzugreifen drohten. Das schnelle Eingreifen von Anwohnern und der Einsatz mehrerer Gartenschläuche dämmte die Flammen allerdings bis zum Eintreffen der Feuerwehr so weit ein, dass ein größerer Schaden vermieden werden konnte.

Eine große brennende Hecke verursachte in Kapellen gleich zwei Einsätze. An der Kapellener Straße hatten Anwohner ein ausladend brennendes Gebüsch an einem Gebäude gemeldet. Die Flammen schlugen so hoch und verursachten über den Dächern der Bebauung eine solche Rauchentwicklung, dass Bewohner weiter entfernter Häuser an anderer Stelle der Straße einen Dachstuhlbrand vermuteten. Beide Einsatzstellen stellten sich dann allerdings als durch den gleichen Brand ausgelöst heraus – und waren nach Löschen der Hecke zügig abgearbeitet.

Einen letzten, größeren Einsatz von Hauptamt und mehreren ehrenamtlichen Löscheinheiten lösten – nochmals in Kapellen – kurz nach 2 Uhr mehrere brennende Mülltonnen neben einer Garage aus. Die Flammen schlugen bereits unter das Dach des Fahrzeugunterstandes und drohten sich weiter auszubreiten. Auch dort verhinderte das rasche Eingreifen der Wehr schwerere Schäden. Gegen nach 3 Uhr früh rückten die letzten Einsatzkräfte wieder in ihre Standorte ein.

Insgesamt waren im Verlauf des Jahreswechsels rund 60 Kräfte der Wehr aus allen Löscheinheiten im Einsatz. Aussagen zur entstandenen Schadenshöhe kann die Feuerwehr nicht machen.

(-ekG.)