Wird ein wichtiges Infrastrukturprojekt dem „Überlebenskampf des Bürgermeisters“ geopfert?

Kapellen. Maria Becker, Vorsitzende der CDU Kapellen, und René Ueckert, Vorsitzender der CDU Wevelinghoven/Langwaden, können die Kehrtwende von Bürgermeister Klaus Krützen in Sachen L 361 n nicht verstehen und sind sehr empört.

„Die stetige Zunahme des Pkw- und Lkw-Verkehrsaufkommens führt dazu, dass der Verkehr auf der L 361 in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen hat. Derzeit führt der Verlauf der L 361 ab der L 201 östlich der Ortslage Kapellen über die innerörtlichen Straßen Neusser Straße – Talstraße –

„An der Untermühle“ – „Am Wehr“ – „An der Eiche“ – Rhenaniastraße“ bis im Süden an die L 142. Die Anlieger sind durch das Verkehrsaufkommen in erheblicher Weise durch Lärm, Abgase und die Verkehrsmengen belastet“, heißt es in der Resolution des Rates, die auch Krützen seinerzeit unterschrieben habe.

Die vom „Landesbaubetrieb Straßen NRW“ geplante Streckenführung verlaufe in ausreichendem Abstand zum Naturschutzgebiet (siehe nebenstehendes Bild). Die Überquerung der Erft solle im Zuge einer lang gezogenen, in die Landschaft integrierten Brückenkonstruktion realisiert werden. „Nur die Realisierung der L 361 n kann die Verkehrsströme in Nord-Süd-Richtung an Kapellen und Wevelinghoven vorbeilenken“, so die beiden. „Die

Belastung an den Durchfahrtsstraßen ist unerträglich. Daher wird hiermit die geplante Umgehungsstraße zwingend für die Stadtteile Kapellen und

Wevelinghoven mit Nachdruck gefordert.“

Auch der Wirtschaftsstandort Grevenbroich würde durch den Bau der Straße gestärkt. Maria Becker: „Wir fordern den Bürgermeister auf, seine spontane

Meinungsänderung zu überdenken und sich für die vielen betroffenen Bürger einzusetzen.“ Bürgermeister sei kein Job für Zauderer und Gesinnungswechsler, sondern für Menschen mit Standfestigkeit und verlässlichen Aussagen.

Und René Ueckert ergänzt: „Die angedachte ,Westtangente’ sind Luftschlösser und nicht zielführend.“ Es sei bitter, wenn ein immens wichtiges Infrastrukturprojekt dem „politischen Überlebenskampf“ des Bürgermeisters und seiner Genossen geopfert werde, so der CDU-Politiker. Er wertet es, als einen Versuch des Bürgermeisters, mit den Grünen eine Mehrheit zur Kommunalwahl zu generieren.-ekG.

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