Zehn Jahre Wohnberatung im Kreis Selbständiges und sicheres Leben zu Hause

Grevenbroich · Die Wohnberatung im Rhein-Kreis besteht jetzt seit zehn Jahren und hat vielen Bürgern maßgeblich zu einem selbständigen und sicheren Leben zu Hause verholfen. Seit 2011 dient sie Behinderten, Menschen über 55 Jahre, die sich Gedanken über das Wohnen im Alter machen, und Senioren, die so lange wie möglich daheim bleiben möchten.

 Solange wie möglich behaglich daheim bleiben: Die Wohnberatung im Rhein-Kreis Neuss ist seit nunmehr zehn Jahren mit Rat und Tat zur Stelle.

Solange wie möglich behaglich daheim bleiben: Die Wohnberatung im Rhein-Kreis Neuss ist seit nunmehr zehn Jahren mit Rat und Tat zur Stelle.

Foto: RKN

Die Wohnberatung in Trägerschaft des katholischen Caritasverbands, 2021 mit 88.500 Euro gefördert vom Rhein-Kreis und auch von den Landespflegekassen unterstützt, ist darüber hinaus Partnerin für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Dabei sind die Stichworte Orientierung, Sicherheit und Entlastung besonders wichtig.

Bei Hausbesuchen, Vorträgen und Informationsveranstaltungen geben die qualifizierten Caritas-Wohnberaterinnen Hinweise zu Veränderungen in den Wohnungen und Häusern und bringen kleinere oder größere Umbaumaßnahmen auf den Weg. Ziel ist es immer, die Wohnung oder das Haus den veränderten Bedürfnissen und der Lebenssituation anzupassen.

Eine Wohnung mit wenigen oder am besten ohne Barrieren soll es den Menschen ermöglichen, so lange wie möglich in der gewohnten Umgebung zu bleiben. Das Spektrum der möglichen Maßnahmen reicht von der Beseitigung kleiner Schwellen und Stolperfallen über das Anbringen von Haltegriffen, Handläufen oder Rampen bis hin zum Umbau des Badezimmers.

Dazu wird die Wohnsituation gemeinsam mit den Ratsuchenden unter die Lupe genommen. „Wir machen eine Bestandsaufnahme, weisen auf Probleme hin und zeigen Lösungen auf“, so die Caritas-Wohnberaterinnen Marion Schröer, Beate Müller und Cordula Bohle.

Bei der praktischen Umsetzung von umfangreichen Veränderungen in der Wohnung kommt eine Architektin des Rhein-Kreises Neuss dazu, mit der die Vorschläge und Ideen aus baulicher Sicht abgestimmt werden. Sie erkennt schnell, ob bei einer Umbaumaßnahme etwa eine tragende Wand betroffen wäre.

Vor- und Nachbesprechungen mit den beauftragten Handwerkern gehören ebenso zum Service wie die Unterstützung von Verhandlungen mit Vermietern oder Hinweise zur Finanzierung und zur Beantragung von Zuschüssen, zum Beispiel bei der Pflegekasse.

In der Wohnberatung geht es aber nicht nur um die Wohnsituation als solche, sondern auch um die gesamte Lebenslage eines Menschen. So werden oft weitere Hilfen wie Essen auf Rädern, Hausnotrufdienst, ambulante Pflege oder Betreuung vermittelt sowie Hinweise zu alternativen Wohnformen, zu Entlastungsangeboten oder zur Beantragung eines Schwerbehindertenausweises gegeben. Zudem startete die Wohnberatungsagentur in Kaarst die „Wohn-Ideen-Schmiede“, eine neue Veranstaltungsreihe für Menschen ab 55, die sich präventiv mit dem Leben und Wohnen im Alter beschäftigen möchten. Die „Wohn-Ideen-Schmiede“ soll nach und nach auch in anderen Kommunen im Rhein-Kreis Neuss angeboten werden.

Die Wohnberatungsagentur zieht nach zehn Jahren eine sehr positive Bilanz. Im schwierigen Corona-Jahr 2020 gab es mehr als 400 Anfragen, rund 20 Prozent mehr als im Jahr davor. Mit entsprechenden Schutzmaßnahmen konnten im Vorjahr insgesamt 265 Hausbesuche stattfinden.

Nähere Informationen beim Caritasverband. Ansprechpartnerin ist Bettina Kasche vom Fachbereich Senioren. Ihre Telefonnummer lautet 0 21 31/1 25 87 90, ihre Mail-Adresse bettina.kasche@caritas-neuss.de.

(-ekG.)
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