Das Top-Kurier Türchen zum 21. Dezember Als Busfahrer ganz dicht an der Fohlenelf dran ...!

Gierath · "Ja, wir schwören Stein und Bein auf die Elf vom Niederrhein, Borussia unser Dream-Team, denn Du bist unser Verein!" — lautet der Refrain der Hymne von "Borussia" Mönchengladbach. Ein Lied, das schnell zum Ohrwurm wird und Markus Breuer sich mit Sicherheit des Öfteren anhören darf.

Als Busfahrer ganz dicht an der Fohlenelf dran ...!
Foto: Alina Gries

Denn er hat seine Leidenschaft und Zuneigung zu dem Verein zu seinem Beruf gemacht: Er ist Zeugwart und Busfahrer von "Borussia" Mönchengladbach.

Als Busfahrer ganz dicht an der Fohlenelf dran ...!
Foto: Alina Gries
Als Busfahrer ganz dicht an der Fohlenelf dran ...!
Foto: Alina Gries

Seine Fußballkarriere begann Breuer als Torwart in der Amateur-Mannschaft von "Borussia" Mönchengladbach. Als er sich mehrere Verletzungen zuzog, nahm er die Position des Zeugwarts und 1994 auch als Busfahrer an. Dadurch ist Breuer immer ganz vorne mit dabei. "Ich achte darauf, dass nicht einer mit einem grünen Trikot, weißen Shorts und grünen Stulpen auf dem Fußballfeld steht", lacht der 46-Jährige. Und er achtet natürlich auch darauf, dass die Mannschaft gut zu ihren Spielen kommt.

Der Bus ist daher natürlich kein normaler "Schulbus". Wobei die letzte Reihe auch bei den Fußballspielern immer die beliebteste ist — auch unter den ganz Großen. "Da sitzen André Hahn, Tobias Sippel, Ibrahima Traoré, Thorgan Hazard", grinst Breuer, "und der Trainerstab sitzt mir immer Nacken, damit ich nichts falsch mache." Doch darüber macht sich der Gierather wenig Gedanken. "Wenn ich denke, dass ich einen Fehler mache, dann mache ich auch einen", meint er. Dabei fährt er seit 22 Jahren die Mannschaft unfallfrei zu den Spielen oder holt sie vom Flughafen ab.

Geht es dann nicht im Flieger nach Spanien, sondern nach Augsburg, können die Spieler abschalten. "Der Bus bietet Platz für 32 Sitze — im Normalfall wäre das ein 60-Sitzer", erklärt Breuer. Doch mit versenkbaren Tischen, verstellbaren Fußteilen, Ledersitzen, Fernsehmonitoren mit Sky und einer Soundanlage wäre dafür definitiv kein Platz mehr. "Ich könnte vorne auch Fernsehen", lacht Breuer, "mach ich aber nicht." Dafür kann er an den Musikreglern drehen und die Musik bestimmen. Die "Borussen"-Hymne läuft jedenfalls nicht in Dauerschleife. "Die Jungs hören auch gerne aktuelle Musik. Sie sind schließlich wie normale junge Männer auch", so Breuer.

Denn seinen Job übt Markus Breuer schließlich sehr gerne aus. "Wir spielen Dart zusammen, feiern die Siege und haben auch mal ein offenes Ohr", sagt Breuer, "wir sehen uns öfter als unsere Familien." Und das ist es auch, was den 46-Jährigen fit hält. Wenn er denn dann doch einmal Zeit findet, joggt er sehr viel, fährt Fahrrad oder kümmert sich um sein Sportgeschäft in Gierath. "Borussia"-Artikel hängen hier nicht, dafür kommen aber ab und an auch die Spieler für eine Autogrammstunde vorbei. "Zum 25-Jährigen Bestehen habe ich auch wieder einiges geplant", verrät er. So wird schließlich auch die Ortschaft unter Fußballgrößen bekannt.

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