Hochneukirch(en) feiert bald besonderes Jubiläum Heimatverein plant eine Dorfchronik

Hochneukirch · „Damals hatten die Orte noch keine Postleitzahlen, sodass die kleineren Ortschaften den größeren zugeordnet wurden“, weiß Benedikt Obst, Präsident des Heimatvereins Hochneukirch. So wurde Hochneukirch noch vor 145 Jahren Neukirchen bei Wickrath genannt.

 Ein Blick auf den Bahnhof in Hochneukirch zu einer ganz anderen Zeit.

Ein Blick auf den Bahnhof in Hochneukirch zu einer ganz anderen Zeit.

Foto: Fotos: Archiv Heimatverein Hochneukirch

„Nachdem die Eisenbahnstrecke gebaut wurde, gab es allerdings zu viele Orte, die Neukirchen hießen, sodass ein Antrag auf Umbenennung gestellt wurde“, weiß er. Dann sollte Neukirchen einfach Hochneukirchen heißen. „Bei der Umbenennung ist allerdings ein Fehler passiert“, lacht Obst, „das -en am Ende ist einfach weggefallen.“ Infos dazu gebe es jedoch nicht.

Dass es den Namen „Hochneukirch“ nun schon seit 145 Jahre gibt, gehe aus alten Unterlagen hervor.

„Es hat einen Siedlerbund Hochneukirch gegeben und der Vorsitzende dieser Organisation war zugleich auch Redakteur für die hiesige Zeitung“, weiß der 30-Jährige. Und die Artikel belegen, der Name ist 145 Jahre alt. „Natürlich ist dies kein offizielles Jubiläum und Neukirchen nicht ausgestorben, weil sich ,Nökerche‘ auch immer noch im plattdeutschen wiederfindet“, so Obst, „für uns als Heimatverein ist es aber ein Grund, in fünf Jahren die Namensgebung von Hochneukirch vor 150 Jahren zu feiern.“ Der Verein plane daher derzeit einen separaten Ausschuss für das Jubiläumsjahr zu gründen.

„Mir als Präsident schwebt da natürlich auch die Idee vor, eine Ortschronik zu erstellen“, meint er, „es gibt bisher nur Bücher über die übrigen Ortschaften wie Otzenrath, Holz und weitere. Von Hochneukirch gibt es nur ein Buch über unseren Verein, nicht aber über den Ort selber. Daher wäre das eine Idee, die wir in Angriff nehmen könnten. Ich weiß, dass das eine ziemlich sportliche Aufgabe sein wird.“

Und noch gebe es die Gelegenheit, ältere Bürger befragen zu können. Eine weitere Idee könne sein, Tafeln vor die unterschiedlichen Gebäude zu errichten und darauf mit geschichtlichem Hintergrund zu vermerken, was hier damals gewesen ist. „Dass wir einfach etwas erschaffen, das für die nächsten Generationen bleibt“, überlegt André von Blumenthal, Geschäftsführer des Heimatvereins.

So habe sich Hochneukirch ihrer Ansicht nach nicht immer positiv entwickelt. „Früher hat es hier viel mehr Bauernhöfe gegeben“, weiß von Blumenthal und Obst ergänzt: „Die Mühle beispielsweise stand früher einmal im Feld.“ Und auch in der Zugehörigkeit der gesamten Ortschaft habe sich einiges geändert. „Früher war Hochneukirch in zwei Hälften getrennt, wo jeweils eigene Feste gefeiert wurden“, meint der Präsident weiter.

Für die Umsetzung des Projektes werde aber Zeit benötigt, Zeit, die Obst mit einer frühzeitigen Planung schaffen will. „Und wir brauchen natürlich Sponsoren für diese Idee“, betont er, „ich würde diese aber gerne nach und nach umsetzen.“

Alina Gries

(Kurier-Verlag)
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