Leidenschaft zum Beruf gemacht Kirchenmusiker Wilhelm Junker: Ein Leben voller Musik

Jüchen · Wenn in St. Jakobus die Orgel erklingt, dann sitzt Wilhelm Junker an den Tasten. Der 60-Jährige ist Kirchenmusiker der GdG – und hat damit aus seiner Leidenschaft den Beruf gemacht. Dass Junker einmal in Jüchen landen würde, ist einem Zufall zu verdanken: Nach dem Studium hörte der gebürtige Trierer von der vakanten Stelle in Hochneukirch und startete dort 1988 seine Karriere.

 Wilhelm Junker an der Orgel in St. Jakobus.

Wilhelm Junker an der Orgel in St. Jakobus.

Foto: Julia Schäfer

„Vom Niederrhein wusste ich zunächst nicht viel“, lächelt Junker. Mittlerweile kann er nach über 30 Jahren aber mit Fug und Recht behaupten, dass er angekommen ist in seiner neuen Heimat.

Der Weg zur Musik wurde Wilhelm Junker buchstäblich in die Wiege gelegt. Zuhause musizierten beide Eltern viel, der Vater arbeitete sogar als Orchestermusiker. Auch die Geschwister fanden den Weg zu Instrumenten. Wilhelm Junker lernte zunächst das Klavierspielen bei seiner Mutter, nahm aber schnell Unterricht. Die Passion fürs Musizieren ging so weit, dass sich Junker zunächst für ein Studium im Bereich Waldhorn entschied, dann aber zur Kirchenmusik umschwenkte: „Die Kirchenmusik ist vielseitig und beschäftigt sich mit allen Facetten und Epochen.“

Die Entscheidung hat Wilhelm Junker nie bereut. Zunächst war er in Hochneukirch eingesetzt: „Dort gab es eine fast neue Orgel, das war schon sehr reizvoll.“ Später landete er in Jüchen, ist für die Gemeinden der GdG zuständig. „Als Kirchenmusiker hast du keinen Acht-Stunden-Tag von morgens bis zum späten Nachmittag. Ich habe auch abends Termine, an den Wochenenden,… schließlich bin ich auch für Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen zuständig“, erklärt der 60-Jährige.

Durch einen Kontakt zur Kreismusikschule arbeitet Junker dort zusätzlich als Musiklehrer, weist die Schüler ein in die Geheimnisse des Hornspielens. Zudem hat er das Stadtorchester Korschenbroich geleitet, ist in unserer Nachbarstadt auch noch zuständig für das Jugendblasorchester. Beim Blechbläserquintett „International Bras“ ist Junker ebenfalls aktiv. Ein Leben voller Musik also. Alle Engagements verbindet Wilhelm Junker und organisiert gerne Konzerte in Jüchen. „Davon profitiert die Gemeinde“, freut sich der Jüchener.

Sein Hauptinstrument als Kirchenmusiker bleibt aber die Orgel: „Die Orgel ist ein vielseitiges Instrument. Sie kann ein ganzes Orchester ersetzen und Klangfarben schaffen, wie sonst nur viele Instrumente gemeinsam.“ In St. Jakobus musiziert er übrigens an einer Orgel, deren Teile teilweise von 1910 aus Krefeld-Hüls stammen. Dort wurde sie 1954 erweitert und dann 1997 nach Mönchengladbach-Pesch verkauft. 2008 fand sie ihren Weg nach Jüchen. „Es wurde extra ein Anbau gemacht. Aber insgesamt hat die Orgel von der Größe und Farbe wirklich perfekt hierher gepasst, nachdem der ursprüngliche Plan, eine Orgel aus der Frauenkirche in Dresden zu übernehmen, nicht funktioniert hat“, weiß Junker. Bald steht allerdings eine Sanierung der Elektrik an.

Wenn man die Kirchenmusik der GdG betrachtet, fällt auch hier die Vielseitigkeit auf: ein Gospelchor, der Jüchener Projektchor „Jüchener Kantorei“ sowie der Chor „All together “. Wilhelm Junker freut sich übrigens über jeden, der in der Pfarrei Musik machen möchte: „Und wir sind offen für ganz viele Ideen und Musikrichtungen. Klar, es muss zum Gottesdienst passen, aber stilistisch ist viel möglich.“

Am 5. November steht nun ein Sinfonie-Konzert mit dem Orchester Opus an, bei dem auch Junker mitwirken wird. Und dann geht es schon auf Weihnachten zu – mit einer neuen Idee: Am 23. Dezember soll es zum ersten Mal einen Evensong geben, einen offenen Gottesdienst mit viel Musik und mit Texten.

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