Trainieren wie die Fußballprofis Ozan lernt Tricks der Borussenkicker

Jüchen · Drei erfahrene DFB-Trainer, eine Soccerwatch Kamera für künftiges Streaming von Amateur-Fußball und ein kickender VfLer, der mit gerade einmal sieben Jahren schon Tricks bei Borussia Mönchengladbach lernt.

Trainieren wie die Fußballprofis: Ozan lernt Tricks der Borussenkicker
Foto: Alina Gries

Beim VfL Jüchen-Garzweiler wächst die Vereinsentwicklung stetig an.

Trainieren wie die Fußballprofis: Ozan lernt Tricks der Borussenkicker
Foto: Alina Gries

Jüchen. "Die Entwicklung ist da, die Kinder werden immer besser, aber auch immer erschöpfter", berichtet Trainer Hardy Brüning vom DFB. Einmal trainieren wie die Profis. Das wurde jetzt in der ersten Herbstferienwoche für etwa 40 Kinder beim VfL möglich. "Das Trainingsprogramm ist in Abstimmung mit Real Madrid erarbeitet", so Brüning, "dabei wird zweimal am Tag trainiert." Ganz schön hart für die kleinen Kicker zwischen sieben und 14 Jahren. "Für uns ist das hier eine große Lobby", freut sich Jörg van Gansewinkel, sportlicher Jugendleiter, über das Herbst-Angebot, "der Lerneffekt ist noch einmal ein ganz anderer." Zudem lasse sich dadurch der Fußball noch attraktiver gestalten. "Es gibt heutzutage so viele sportliche Möglichkeiten und die Schule bindet die Kinder viel länger, sodass ein solches Programm in den Ferien genau richtig ist", so van Gansewinkel weiter. Die Kooperation zu Real Madrid kam über Torwarttrainer Sven Locke. Seit fast zwei Monaten bietet er immer mittwochs von 16 bis 18 Uhr beim VfL ein Torwarttraining an. "Mit seiner Torwartschule hatte er Beziehungen zu Real Madrid, aber auch zum AS Rom", berichtet der Jugendleiter. Und das sei auch nicht nur für die Kinder eine tolle Erfahrung. "Wir haben zwei vereinseigene Trainer, die mittrainieren und zusätzlich lernen", erklärt er. Die Übungen können so in das eigene Training miteinbezogen werden und dieses qualitativ aufwerten. Dazu wurde am Mittwoch zusätzlich eine sogenannte Soccerwatch-Kamera auf dem Sportplatz installiert.


"Damit können wir künftig Spiele live im Internet übertragen", berichtet Manfred Engels voller Stolz. Bei der Soccerwatch-Kamera handelt es sich um ein Projekt des Essener Startup-Unternehmens "Soccerwatch TV". "50 Vereine konnten sich für ein Pilotprojekt bewerben", sagt Engels, "die Kamera wurde kostenlos in acht Metern Höhe auf dem Flutlichtmast installiert." Dazu musste nur der besagte Mast umgebaut werden. Eigentlich würde die Kamera 4.000 Euro kosten. "Ziel ist es wohl, in zwei Jahren deutschlandweit die Vereine mit einer solchen Kamera auszustatten", weiß Engels. Damit könne aber nicht nur der Vater noch einmal das verpasste Spiel seines Sohnes ansehen, sondern auch Trainer die Leistungen der gegnerischen Mannschaften besser analysieren. "Ich glaube aber nicht, dass Jüchen Gefahr läuft, nur noch vor dem Rechner zu sitzen", lacht Engels, "Die Atmosphäre, hier auf dem Sportplatz zu stehen und die Spieler anzufeuern, ist doch eine ganz andere." Zwei bis drei Spiele benötige die Kamera zur Kalibrierung. Welches Spiel dann demnächst als erstes im Internet übertragen wird, ist noch nicht bekannt. Vielleicht würde dann der ein oder andere Spieler auch entdeckt werden für das Scouting ist Brüning zum Beispiel nicht zuständig. Der siebenjährige Ozan trainiert immerhin schon beim Profi-Verein Borussia Mönchengladbach. "Ich hab zum Beispiel schon Übersteiger, Rainbow und Antäuschung gelernt", sagt Ozan. Das könne er dann auch manchmal gut bei den VfL-Spielen einbringen. "Vielleicht darf ich auch mal bei Borussia Mönchengladbach spielen", sagt er, "ich möchte gerne Profispieler werden." Seitdem er vier Jahre alt ist, spielt Ozan schon Fußball.

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