Für 300 Kinder Rollstuhl gebaut Erfolgsgeschichte geht weiter bei Linas Rollis

Hochneukirch · Niemals hätte Detlef Jackels vor fünf Jahren gedacht, worauf er heute blicken kann. Sein Verein „Linas Rollis“ darf nun stolz sagen: „Wir haben 300 Kindern auf der ganzen Welt geholfen, dass sie schon in ganz jungen Jahren mit einem extra gefertigten Rollstuhl mobil sein dürfen!

 Lina ist ein fröhliches Kind und bekommt volle Unterstützung von Mama Nicole und Opa Detlef Jackels.

Lina ist ein fröhliches Kind und bekommt volle Unterstützung von Mama Nicole und Opa Detlef Jackels.

Foto: Kurier-Verlag GmbH/Julia Schäfer

Denn als Enkelin Lina mit der Diagnose Spina Bifida und Hydrocephalus auf die Welt kam, erfuhr die Familie, dass für ganz kleine Kinder gar keine Rollstühle auf dem Markt sind. Damit ließen sich die engagierten Hochneukircher nicht abspeisen und bauten kurzerhand selbst einen Rollstuhl für das kleine Mädchen. Und dabei blieb es nicht: Denn die Nachfrage war groß, sodass Jackels weitere Rollstühle baute, einen Verein gründete, Auszeichnungen erhielt und nun stolz darauf schauen kann, dass bereits 300 Kindern mit den in der eigenen Hochneukircher Werkstatt gebauten Rollstühlen geholfen wurde. „Das war nie der Plan, das hat sich einfach so entwickelt“, schmunzelt Jackels. 

Aktuell ist es etwas ruhiger geworden. In diesem Jahr fertigte Jackels nur fünf Rollis an. „Das ist aber ein gutes Zeichen: Zum einen gehört zu unserem Prinzip, dass die Rollis weitergegeben werden, wenn die Kinder ,rausgewachsen‘ sind. Zum anderen scheint sich viel zu tun. Die Krankenkassen haben angefangen umzudenken. Es wird einfacher, auch früh an einen Rollstuhl zu kommen.“

Die Corona-Zeit hat es auch den Jackels nicht einfach gemacht: Viele Veranstaltungen blieben aus und damit Möglichkeiten, die Arbeit des Vereins zu präsentieren: „Dabei waren diese Chancen immer wichtig, denn alle Rollstühle werden aus Spendengeldern finanziert und die meisten Spenden stammen natürlich davon, dass wir vor Ort Kontakt mit den Menschen haben, zeigen, wofür unser Verein steht.“

Dadurch dass diese Optionen nun fast gänzlich weggefallen sind, sind auch die Spenden weniger geworden. Das soll sich hoffentlich bald ändern: Zumindest steht schon einmal der Besuch einer Konferenz der Deutschen Muskelstiftung in Mainz an sowie ein Gottesdienst von Motorradfahrern, die gerne Spenden sammeln möchten. 

Wer zudem den Verein unterstützen möchte, findet Infos unter www.linasrollis.de.
Julia Schäfer

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