EM-Sponsor: Caritas warnt „Sportwetten sind ein Glücksspiel mit Suchtturbo“

Grevenbroich · „Sportwetten sind ein Glücksspiel mit Suchtturbo.“ Das sagt Verena Verhoeven, Leiterin der Fachstelle Glücksspielsucht bei der Caritas im Rhein-Kreis. Die Fachstelle hat sich an der länderübergreifenden Aktion „Wirf Dein Geld nicht aus dem Fenster“ beteiligt, zu der die Landesfachstelle Glücksspielsucht der „Suchtkooperation NRW“ und das „Bündnis gegen Sportwetten-Werbung“ aufgerufen hatten.

Mitarbeiterinnen der Caritas-Fachstelle haben symbolisch falsche Geldscheine aus dem Fenster geworfen. „Sportwetten sind ein Glücksspiel mit Suchtturbo“, sagt Verena Verhoeven, Leiterin der Fachstelle. Die Caritas sieht kritisch, dass es bei der EM erstmals als Hauptsponsor einen Glücksspielanbieter für Sportwetten gibt. Die niederschwelligen und omnipräsenten Zugänge zu Sportwetten sind auch für Kinder und Jugendliche eine Gefahr.

Foto: Caritas

Mittags warfen Verena Verhoeven und ihre Mitarbeiterinnen Eva Veith und Imogen Thielen aus dem oberen Stock des Caritas-Gebäudes falsche Geld-scheine aus dem Fenster. Dort hat die Fachstelle Glücksspielsucht der CaritasSozialdienste ihren Sitz in Neuss.

„Wir haben uns an der Aktion beteiligt, weil es bei der EM erstmals als Hauptsponsor einen Glücksspielanbieter für Sportwetten gibt. Das sehen wir sehr kritisch, ebenso wie die massive Zunahme von Werbung für Sportwetten im Profifußball“, betont Verena Verhoeven.

Während der Europameisterschaft zeige sich eine ständige Präsenz von Sportwettenwerbung, sei es Bandenwerbung, im Radio, Internet oder im Fernsehen. „Das trägt zu einer gefährlichen Normalisierung des Glücksspiels bei und ist eine Gefahr für Kinder und Jugendliche.“

Aus der Perspektive der Caritas liegt die Suchtgefahr für Sportwetten darin, dass diese suggerieren, man könne sein Sportwissen in einer erfolgreichen Sportwette zu Geld machen.

Gefahrenpotenzial liege auch in der permanenten Onlineverfügbarkeit von Sportwetten. Verena Verhoeven: „Die Zahl der online spielenden Männer und auch Frauen hat insgesamt zugenommen, unter diesen vor allem die Anzahl der Sportwetter.“

(-ekG.)