Chancen und Perspektiven in Grevenbroich „Unsere Region darf nicht zum industriellen Ödland werden“

Bürgermeister Martin Mertens gibt in seinem Gastbeitrag einen Ausblick auf die Chancen und Perspektiven für Rommerskirchen im Jahr 2024:

 Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens.

Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

Was die „große“ Politik angeht, gibt es leider nicht allzu viel zu sagen: Wie schon vor einem Jahr lässt sich hier nur auf bessere Zeiten hoffen. Auch mit Blick auf den für unsere Region so bedeutsamen Strukturwandel hat sich nicht so viel getan, wie wünschenswert und eigentlich nötig wäre. Unsere Region darf nicht zum industriellen Ödland werden. Ich glaube ebenso wenig wie der ehemalige NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück, dass sich eine künftige Wertschöpfung allein dadurch gewährleisten lässt, dass wir uns alle gegenseitig die Haare schneiden – der Dienstleistungssektor wird den Wegfall der Arbeitsplätze durch das Ende der Braunkohle nicht allein kompensieren können.

Hier bleiben Bund und Land in der Pflicht. Aber auch wir als Betroffene müssen in der Region eigenständig planen und agieren können. Dies bedeutet nicht zuletzt, über den Einsatz und die Verteilung der nötigen Finanzmittel vor Ort mitzuentscheiden. All dies darf angesichts der Probleme auf weltwirtschaftlicher und weltpolitischer Ebene nicht in den Hintergrund geraten, besteht doch ansonsten die reale Gefahr, dass hier eine Krisenregion entsteht.

Bei unseren Unternehmensbesuchen haben Wirtschaftsförderin Franziska Velder und ich selbst feststellen können, dass die örtlichen Unternehmen ihr Bestes tun, um die wirtschaftliche Krise zu meistern. Lösungen für das Problem des Fachkräftemangels lassen sich leider nicht auf kommunaler Ebene finden. Gleiches gilt für die anhaltende Suche nach Auszubildenden: Hier bleiben die Gesetzgeber auf Bundes- und Landesebene gefragt. Die neuesten PISA-Ergebnisse fielen verheerend aus – vor diesem Hintergrund dürfen auch Änderungen in unserem Bildungssystem kein Tabu mehr sein.

Meine Aufgabe und die meiner Kollegen im Rat bleibt es, Rommerskirchen so lebenswert wie möglich zu gestalten.

2024 wird das neue Baugebiet Giller Höfe in Angriff genommen. Dabei soll auch dem Aspekt des bezahlbaren Wohnens Rechnung getragen werden. Der Gewerbepark 7 wird durch weitere Unternehmensansiedlungen gefüllt, während in Vanikum eine neue Kita gebaut wird – die erste überhaupt, die es hier je gegeben hat.

Für ein lebens- und liebenswertes Rommerskirchen werden wir auch 2024 mit Hochdruck weiterarbeiten. Dabei setze ich wie stets auf eine produktive Zusammenarbeit mit allen, die sich diesem Ziel gleichfalls verpflichtet fühlen.

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