Während der intensiven Vorbereitungen zur Convention verbrachten die beiden viele Abende in ihrem Autorenbüro – zwischen Pizzakartons, Storyboards und spontanen Einfällen. Neben dem Planen wurde natürlich auch gequatscht – über das Leben, Familie, und wie so oft: über die Fußballspiele von CJ Schäfers’ Mutter Danie.
An einem dieser Abende erzählte CJ Schäfers, dass sie mit ihrer Familie das Fußballspiel ihrer Mutter in Grevenbroich geguckt hat. Daraus entwickelte sich schnell ein Gespräch, das mehr war als nur Smalltalk. „Deutschland kann stolz auf den Frauenfußball sein“, meinte Dennis Beitzel. „Unsere Nationalmannschaft repräsentiert uns stark – eigentlich ein Mysterium, dass das nicht viel populärer ist.“ Schäfers konterte lachend: „Wenn’s ein Mysterium ist, dann müssen wir wohl einen Comic drüber machen!“
Was als Witz begann, wurde schnell ernst. „Deine Mutter – Danie – ist eigentlich die perfekte Hauptfigur“, sagte Beitzel. „Mit ihren Tattoos, ihrer Ausstrahlung, ihrer klaren Haltung – ein echter Charakterkopf.“
„Ich frag sie“, erwiderte Schäfers. Wenige Tage später kam die Antwort: „Meine Mum ist dabei.“ Beitzel und Schäfers entwickelten ein Storyboard: Ein Mädchen wird auf dem Schulhof von den Jungs vom Fußballspiel ausgeschlossen. Doch statt aufzugeben, glaubt sie an sich, wird von ihrer Familie unterstützt, findet eine tolle Trainerin – und macht schließlich Karriere. Währenddessen spielt das „Karma“ bei den Jungs leise mit. Eine Geschichte über Durchhaltevermögen, Gerechtigkeit und große Träume. Doch die erste Euphorie bekam schnell einen Dämpfer: Zahlreiche Zeichner lehnten ab.
„Damenfußball? Da gibt's keine Zielgruppe.“
„So was interessiert doch niemanden.“
Für Beitzel und Schäfers war klar: Jetzt erst recht. Bei ihrer Geisterjäger-Convention trafen sie schließlich auf die junge Illustratorin Jessica Kikisch. Man kam ins Gespräch, mochte sich – und dann kam der Satz: „Die will ich!“, sagte Beitzel. „Ich auch – komm, wir fragen sie“, entgegnete Schäfers.
Noch am selben Abend sagte Jessica Kikisch begeistert zu – und fertigte direkt erste Skizzen an. So wurde aus einer Idee zwischen zwei Autorenkollegen, einem Familienmoment und einem scheinbar kleinen Gespräch ein großes Projekt: ein Comic, der nicht nur unterhält, sondern eine wichtige Botschaft in sich trägt.
Und weil Geschichten am besten wirken, wenn sie auch im echten Leben spürbar werden, war für Beitzel und Schäfers schnell klar: Jetzt machen wir ein Konzept – und zeigen, was Frauenfußball draufhat. Die Idee, den Comic nicht nur zu veröffentlichen, sondern im Rahmen eines Fußballspiels zu präsentieren, war schnell geboren. Schäfers brachte den Vorschlag ein – Danie war sofort begeistert.
Danie spielt seit ihrem dritten Lebensjahr Fußball. Ihre ersten Schritte auf dem Rasen machte sie beim DJK Gnadental, geprägt und begleitet von ihren Eltern Bruno und Anita, die selbst Fußball gespielt haben. Die Liebe zum Spiel wurde ihr förmlich in die Wiege gelegt. Gemeinsam mit Danie entwickelten die Autoren das Konzept von „Danie’s Goal“ – das Event: Ein Charity-Match, das am 14. Juni auf der Südanlage in Neuenhausen stattfinden soll – mit dem Team, in dem Danie heute wirklich spielt: der zweiten Damenmannschaft des 1. FC Grevenbroich Süd.
Als Gegner konnte die U17-Mannschaft von „Fortuna“ Köln gewonnen werden – ein traditionsreicher Club, der sofort zusagte. Doch Danie dachte weiter: „Wir müssen auch an die Jugend denken.“ Der Vereinsvorstand des FC Süd nahm daraufhin Kontakt zur U13 von „Borussia“ Mönchengladbach auf. Geplant ist ein Freundschaftsspiel gegen die U15-Mädchen von Süd. Und weil die Idee eines kleinen Blitzturniers auf so viel Begeisterung stieß, vermittelte Kathi Schürmann, Erzieherin von Beitzels Tochter Elina, den Kontakt zur U15 der JSG Norf-Grimlinghausen.
Aus einem Comic – und einem Spiel – wurde ein ganzes Fußballfest. Wie bei allen „Immortal Mysteries“-Veranstaltungen von Beitzel und Schäfers durfte eines nicht fehlen: der gute Zweck. „Zartbitter“, eine Organisation, die sich gegen sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen engagiert und als Anlaufstelle dient, wurde als offizieller Spendenpartner ausgewählt. Die Sponsorensuche lief parallel an – mit Erfolg. Danie stellte über ihre gute Freundin Yvonne Haß den Kontakt zu „Apollo Optik“ im „Rheinpark-Center“ her. Dort war man sofort begeistert – und unterstützte das Projekt als Hauptsponsor. Man gewann viele weitere tolle Unterstützer*innen und Sponsoren.
Ein großes Event braucht auch Gänsehautmomente: Sängerin Eliana Refghi, selbst eng mit dem Projekt verbunden, wird live auftreten – und selbstverständlich auch den Klassiker „You'll Never Walk Alone“ singen. Für die kleinen Gäste gibt es Kinderschminken von „Early Birds“, eine Hüpfburg, , eine Tombola, eine Versteigerung und ein Glücksrad mit tollen Gewinnen. Unter anderem zu gewinnen: signierte Bücher von Torsten Sträter, ein signiertes Danie-Fanshirt von Alexandra Popp, ein signiertes Danie-Fanshirt von Mike Hanke. Bürgermeister Klaus Krützen übernahm begeistert die Schirmherrschaft für das Projekt.
Auch Mike Hanke, ehemaliger Bundesliga-Profi, zeigte sich sofort interessiert. Er trainierte bereits die zweite Damenmannschaft und wird das Team auch am 14. Juni begleiten. Und wer weiß – vielleicht kommt es sogar zu einem spektakulären Comeback auf dem Platz? Die Zeichnerin Jessica Kikisch gibt für Interessierte zudem einen Zeichen-Workshop. Was Beitzel, Schäfers und Danie gemeinsam mit der zweiten Damenmannschaft, Yvonne Haß und vielen weiteren Helfern in einem Jahr auf die Beine gestellt haben, ist mehr als ein Comic. Es ist eine Präsentation, ein Erlebnis – und ein klares Statement dafür, was Frauenfußball bewegen kann.
Das Ziel ist klar definiert: Mindestens 400 Zuschauer und mindestens 2.500 Euro Spenden für „Zartbitter“. „Der Eintritt ist kostenlos – aber wir würden uns natürlich über die ein oder andere Spende am ,Zartbitter‘-Stand freuen“, sagt Schäfers. Und so zeigt sich: „Danie’s Goal“ hat wohl doch seine Nische gefunden. Eine, die größer ist, als man dachte.
