1. Grevenbroich

Die schwere Geburt des Erntewagens

Die schwere Geburt des Erntewagens

Seit 25 Jahren führt

– wie am Mittwoch berichtet – der Erntewagen am Kirmesmontag den Klompenzug in Elsen an. „Das war keine leichte Errungenschaft, denn über Jahre und in mehreren Verhandlungen wurde dieser Plan stets vom Vorstand der Kirmesgesellschaft verworfen“, erinnert sich

Franz Wilbertz

Mit einem Schreiben vom 12. August 1991 hatte der damalige Präsident der „Elsener Spätlese“

Heinz Stammen

nochmals alle Vereine der Kirmesgesellschaft angeschrieben, um die Zustimmung für den Einsatz eines Erntewagens im Klompenzug ab der Kirmes 1991 zu erlangen. Es wurde stets darauf hingewiesen, dass der Kirmesgesellschaft weder Kosten noch Dienstleistungen entstehen würden. Diese wollten die „Elsener Spätlese“ übernehmen.

Als die Delegiertenversammlung und der Vorstand sich am 30. August 1991, mit 21 Jastimmen, zehn Neinstimmen und einer Stimmenthaltung für einen Erntewagen ausgesprochen hatten, blieben nur noch vier Wochen Zeit, um alle notwendigen Vorbereitungen zu treffen.

Während des Urlaubs der Eltern erwarb

Christian Müller Junior

aus Oekoven 1977 in Belgien, von einem verkaufsgeschickten Pferdehändler, zwei original Brabanter (Belgische-Kaltblüter). Gespannt auf die Reaktion der Eltern, die sonst nur Warmblüter hatten, wurden sie im Stall untergebracht. Entgegen seinen Befürchtungen fand der Vater Wohlgefallen an den Erwerb seines Sohnes. Niemand wusste, dass die beiden Stuten, beim Kauf, trächtig waren. Nach etwa zehn Monaten hatte man statt zwei somit vier Kaltblüter im Stall. Damit war der Grundstein für den Jugendtraum von Christian Müller Junior gelegt.

Willi Risters

stellte den Kontakt zu dem Pferdebesitzer her. Schnell war man sich einig, dass sein Fuhrwerk gezogen von vier Kaltblütern, für ein entsprechendes Honorar, beim Klompenzug mitfahren sollte.

Peter Wachtmeister

konnte über Jahre für die Lieferung von frischem Gemüse gewonnen werden, das er stets kostenlos lieferte. In Vanikum fand man den Landwirt Velder, der den Binder anspannte und für die notwendigen „Schobben“ (Garben) sorgte. Eine Leistung, die gar nicht genug gewürdigt werden kann: Mit modernen Mähdreschern wird in einem Vorgang gemäht, gedroschen und Strohballen gebunden. Somit müssen Schobben in alter Weise von Hand produziert werden.

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Willi Terhardt

aus Laach ließ auf seinem Feld soviel Mais stehen, dass dort genügend frische Stangen geschlagen werden konnten.

Adolf Strickling

entwarf ein Stahlgerüst, dass dem Fuhrwerk, mit Landesprodukten geschmückt, das Aussehen einer Erntekrone geben sollte.

Seit mehreren Jahren gehen alle Aktivitäten von der „Klompen Harmonie“ aus, die auch die gesamten Kosten trägt. Die Mitgestalter der ersten Stunde,

Otto Kottmann

und

Peter Pick

von der „Klompen Harmonie“ tragen auch heute noch zum Gelingen des Erntewagens bei.

Und einige der „Lieferanten“ haben sich natürlich auch geändert.

(Kurier-Verlag)