Wenn Kinder Kindern helfen Ein Weihnachtsmarkt für den guten Zweck

Gustorf · Die Auswirkungen der Flutkatastrophe vor wenigen Monaten haben wohl keinen kalt gelassen. Auch die Kleinsten haben durch die Medien schon mitbekommen, was die Menschen in den betroffenen Gebieten erlebt haben. „Gerade bei unseren größeren Kindern war das ein Thema“, erzählt Simone Esser von der Kita St. Mariä Himmelfahrt in Gustorf. Daher möchten die Kinder nun helfen!

 Kinder helfen Kindern: In Gustorf wird fleißig für den Kita-internen Weihnachtsmarkt gebastelt, damit viele Spenden für die Kita St. Pius in Bad Neuenahr zusammenkommen.

Kinder helfen Kindern: In Gustorf wird fleißig für den Kita-internen Weihnachtsmarkt gebastelt, damit viele Spenden für die Kita St. Pius in Bad Neuenahr zusammenkommen.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Da sich die Kita in der St.-Martins- und Weihnachtszeit immer besonderen Themen und Aktionen rund um das Thema Teilen widmet, stand bald fest, dass die Kinder, Eltern und Erzieherinnen Betroffenen im Flutgebiet unterstützen möchten. Bei der Recherche stießen Simone Esser und Kita-Leiterin Cäcilia Oehmen auf die Kita St. Pius in Bad Neuenahr. „Wir haben dann gefragt, wie es allen geht und gesagt, dass wir helfen möchten“, erzählt Esser, „alle waren ganz gerührt“.

Das Gebäude der Kita St. Pius ist durch die Flut nicht mehr nutzbar und muss abgerissen werden. 50 der 80 Kinder sind mit ihren Erzieherinnen provisorisch in einer Schule untergebracht und warten darauf, in Container umzuziehen. „Wir haben unseren Kindern Bilder aus der Region, von einem überschwemmten Spielplatz, Helfern vom THW und auch der Kita gezeigt“, so Esser, die erklärt, dass alles ganz kindgerecht vermittelt wurde. Die Kinder seien sehr betroffen gewesen und machten sich schnell Gedanken, wie genau sie helfen können.

 „Lichterkinder“ ist das Motto der St-Martins- und Weihnachtszeit.

„Lichterkinder“ ist das Motto der St-Martins- und Weihnachtszeit.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Getreu dem Motto „Wir sind alle Lichterkinder“ nach einem Lied, das die Kids durch die Martins- und Weihnachtszeit begleitet, wollen sie Freude in dieser schweren Zeit schenken. So entschieden sie sich für einen kleinen Weihnachtsmarkt, bei dem Eltern und Großeltern allerlei schöne selbstgemachte Dinge gegen eine Spende, die an den Förderverein der Kita St. Pius gehen wird, erstehen können. „Im vergangenen Jahr gab es durch die Coronapandemie nicht viel Begegnung und das ist auch eine Möglichkeit für uns, wieder zusammenzukommen“, erklärt die Kita-Leiterin.

Die Kinder haben in den vergangenen Wochen schon fleißig gebastelt, es gibt zum Beispiel Teelichter, Armbänder und selbst hergestellte Knete, aber auch Nüsse oder getrocknete Sonnenblumenkerne, die von der eigenen Sonnenblumenallee geerntet wurden. Alle Kinder, selbst die Kleinsten, waren fleißig an den in der Turnhalle aufgebauten Stationen, wo sie gemeinsam verpackten, klebten und dekorierten. Währenddessen erklingt immer wieder das Lied „Lichterkinder“, das alle fleißig üben, um es während des Marktes vorzutragen.

 Auch die Kleinsten helfen mit.

Auch die Kleinsten helfen mit.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Auch der Elternbeirat ist sehr engagiert und wird mit einem eigenen Stand auf dem Weihnachtsmarkt vertreten sein. Obendrein haben die Eltern Spielzeug gespendet, das bei einer Tombola gewonnen werden kann. Für das leibliche Wohl wird natürlich auch mit Waffeln, Hotdogs und weiterem gesorgt. Die Vorfreude auf den 26. November, an dem der Markt stattfinden soll, ist bei allen groß. Clara und Emilia sind zum Beispiel schon ganz aufgeregt, ihren Eltern, Großeltern und Geschwistern die vielen selbstgemachten Dinge zu präsentieren.

Um den kleinen Helfern aus Gustorf ihre Unterstützung noch ein bisschen begreifbarer zu machen, werden neben der Übergabe der Spendengelder auch noch gemeinsam Weihnachtsbilderbücher und Süßigkeiten verpackt, die dann bald auf die Reise nach Bad Neuenahr geschickt werden. Ein Brief, in dem die Kita-Kinder ihr Vorhaben erklären, ist dort bereits angekommen. „Mal gucken, ob die Kinder uns vielleicht auch einmal zurückschreiben“, so Oehmen.

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