1. Grevenbroich

Krützen baut die Grevenbroicher Verwaltung um

Großes Stühlerücken im Rathaus: : Stirken-Hohmann: Stadtbetriebe statt Kämmerei / Mehr Macht für Herpel

„Wir müssen uns auf neue Gesichter, auf neue Ideen und Arbeitsweisen einlassen. Neuer Input kann nicht schaden.“ Bürgermeister Klaus Krützen will die Stadtverwaltung deutlich umbauen. Sein Ziel: neue Impulse. „Da muss Entwicklung drin sein“, sagt er. Bereits am Donnerstag soll der Rat einige der Vorschläge beschließen.

Dass Michael Heesch (Erster Beigeordneter) und Claus Ropertz (Dezernent) sich auf der Zielgeraden ihres Arbeitsleben befinden, ist ja lange bekannt. Beide wollen allerdings noch einmal verlängern, wofür Krützen dankbar ist. Nicht zuletzt, weil Ropertz den Ordnungsbereich verantwortet, der jetzt in der Pandamie natürlich stark gefragt ist.

Aufhorchen lassen wird aber die Tatsache, dass Monika Stirken-Hohmann das Amt der Kämmerin aufgeben wird, um die alleinige Geschäftsführerin der AÖR/Stadtbetriebe zu werden. „Sie möchte in ihren letzten fünf Jahren im Beruf einen anderen Schwerpunkt setzen“, betont der Bürgermeister, der im Übrigen Wert auf die Feststellung legt, dass die Veränderungen im Rathaus „im Einvernehmen mit allen Beteiligten“ und nicht „per order de mufti“ entwickelt worden seien.

 So stellt sich der Bürgermeister die neue Struktur der Verwaltung vor. Sein Mantra: „Stelleneinsparungen werden den Haushalt der Stadt Grevenbroich nicht retten.“ Im gleichen Atemzuge stellt er aber auch klar, dass die Personal-Rochade im Rathaus „keine Stellenvermehrung“, sondern nur eine „Professionalisierung der Stadtverwaltung“ zur Folge haben werde.
So stellt sich der Bürgermeister die neue Struktur der Verwaltung vor. Sein Mantra: „Stelleneinsparungen werden den Haushalt der Stadt Grevenbroich nicht retten.“ Im gleichen Atemzuge stellt er aber auch klar, dass die Personal-Rochade im Rathaus „keine Stellenvermehrung“, sondern nur eine „Professionalisierung der Stadtverwaltung“ zur Folge haben werde. Foto: SGV

Für Stirken-Hohmann ist er des Lobes voll: Sie habe den Haushalt sehr gut zusammengehalten. Sie habe aber auch einen „sehr guten Job in der AÖR gemacht“. Die Zusammenarbeit sei stets „sehr vertrauensvoll“ gewesen.

 Erster Beigeordneter Michael Heesch will im kommenden Jahr wegen Erreichen der Altersgrenze einen Antrag auf Verlängerung seiner Dienstzeit stellen. Entscheiden muss der Rat. Der Bürgermeister: „Ich gehe mal davon aus, dass der Rat dem zustimmen wird.“ Demnach würde Heesch bis zum 31. Dezember 2024 Erster Beigeordneter bleiben. Danach soll dieser Posten neu besetzt werden.
Erster Beigeordneter Michael Heesch will im kommenden Jahr wegen Erreichen der Altersgrenze einen Antrag auf Verlängerung seiner Dienstzeit stellen. Entscheiden muss der Rat. Der Bürgermeister: „Ich gehe mal davon aus, dass der Rat dem zustimmen wird.“ Demnach würde Heesch bis zum 31. Dezember 2024 Erster Beigeordneter bleiben. Danach soll dieser Posten neu besetzt werden. Foto: Kurier Verlag GmbH/Gerhard Müller

Ab dem 1. Juni soll sie nun die aufgestockten Stadtwerke (Verkehrsplanung, Gebäudebewirtschaftung, Hochbauplanung) alleine leiten. 270 Mitarbeiter und ein Jahresbudget von 20 Millionen wären ein Fulltime-Job, ist der Bürgermeister absolut überzeugt.

Ein neuer Kämmerer soll ab Januar 2022 bestellt werden. Bis dahin soll Frank Möller die Leitung der Stadtfinanzen kommissarisch sicherstellen. Wer Stirken-Hohmanns Nachfolger werden soll, darüber entscheide die Politik, so Krützen. Die Regierungs-Kooperative hat sich da aber wohl schon das Vorschlagsrecht gesichert, während die CDU die Nachfolge von Michael Heesch regeln darf.

 Dezernent Claus Ropertz erreicht im kommenden Jahr die Altersgrenze. Auch er hat eine Verlängerung beantragt, über die in seinem Fall der Dienstherr entscheidet. „Wegen seiner hohen Verdienste habe ich diesen Antrag genehmigt“, betont der Bürgermeister gegenüber der Redaktion des Erft-Kurier. Ropertz wird also 2023 in dern Ruhestand gehen. Dann soll seine Stelle nicht mehr neu besetzt werden.
Dezernent Claus Ropertz erreicht im kommenden Jahr die Altersgrenze. Auch er hat eine Verlängerung beantragt, über die in seinem Fall der Dienstherr entscheidet. „Wegen seiner hohen Verdienste habe ich diesen Antrag genehmigt“, betont der Bürgermeister gegenüber der Redaktion des Erft-Kurier. Ropertz wird also 2023 in dern Ruhestand gehen. Dann soll seine Stelle nicht mehr neu besetzt werden. Foto: SGV/Haroc_Marcard

Gleichzeitig wird Monika Stirken-Hohmann den Chefsessel der SEG räumen. Krützen: „Wilfried Wissdorf hat da einen sehr guten Job gemacht und soll neuer Geschäftsführer werden.“

By the way: Am 1. September soll die Gründung der neuen „Wirtschaftsförderung- und Stadtmarketing-Gesellschaft“ erfolgen, die eine Tochter der SEG werden wird. Die Vorbereitungen sollen noch im Mai in Auftrag gegeben werden. Krützen will den Geschäftsführer „per Rekruter“ von außen suchen lassen und in den Gründungsprozess mit einbinden. Er will ausdrücklich „keinen aus dem Parteienspektrum“ an der Spitze der neuen Gesellschaft.

 Stephan Renner gibt den Job als Stadtsprecher auf. Er wird die Leitung des neuen Fachbereiches „Kommunikation und Digitalisierung“ übernehmen, der auf einen Antrag der FDP zurückgeht. Der neue Stadtsprecher (er macht derzeit noch Pressearbeit bei einer „Organisation auf Landesebene“) soll spätestens am 1. Juli seinen Dienst antreten.
Stephan Renner gibt den Job als Stadtsprecher auf. Er wird die Leitung des neuen Fachbereiches „Kommunikation und Digitalisierung“ übernehmen, der auf einen Antrag der FDP zurückgeht. Der neue Stadtsprecher (er macht derzeit noch Pressearbeit bei einer „Organisation auf Landesebene“) soll spätestens am 1. Juli seinen Dienst antreten. Foto: SGV
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Christian Henicke und Karina Lukas, die sich aktuell um Wirtschaftsförderung bemühen, werden „auf eigenen Wunsch“ nicht in die Gesellschaft wechseln. „Das heißt, wir bekommen da ganz neue Leute von außen. Das wird eine Riesen-Chance für Grevenbroich“, so der Bürgermeister gegenüber dem Erft-Kurier.

Etwas, das im Vorfeld schon im „Flurfunk“ zu hören war (der Erft-Kurier berichtete), soll Wirklichkeit werden: Während Hessch den Bereich „soziale Sicherung“ von Ropertz übernimmt, gibt er den Bereich der Jugend an Florian Herpel ab, der zudem die Stadtplanung und den Strukturwandel betreuen wird. Er wird damit zu einer Art „Super-Dezernent“.

Gerade im Jugendbereich soll er dem Vernehmen nach für mehr „Wirtschaftlichkeit“ sorgen. Nicht nur in Sachen Heimunterbringung hat es da in vergangenen Jahren deutliche Kostensteigerungen gegeben. Krützen verweist auf Herpels „Vorerfahrung aus Pulheim“.

(Gerhard Müller)