Definitiv keine Obduktion (mit Nachtrag) So rechnet die Stadt die Differenz weg

Grevenbroich · Jetzt ist es definitiv: Für Kripo und Staatsanwaltschaft ist bezüglich des Toten aus dem „Wabenhochhaus“ das Todesermittlungsverfahren abgeschlossen. Eine Obduktion wird es nicht geben, weil es keinerlei Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt, so die abschließende Stellungnahme der Polizei.

Bezüglich der Differenz zwischen der genannten Bewohnerzahl (450) und der Zahl der auf Corona Getesteten (377) gibt die Stadt folgende Rechnung an:

a) Inzwischen wurde vier weitere Personen, die am Sonntag nicht getestet werden konnten, getestet (= 381).

b) Einige (wie die bereits erwähnten beiden russischen Familien) leben derzeit „dauerhaft“ nicht in dem „Wabenhochhaus“. Sie sitzen meist wegen Corona in ihren Heimatländern fest.

c) Von der Zahl 450 abzuziehen seien auch die beiden Familien, die als Auslöser der Reihenuntersuchungen aus dem Haus in Isolation verbracht wurden.

d) Einige der Bewohner haben sich geweigert, sich testen zu lassen, und sind nun zur Einhaltung der überwachten Quarantäne in den eigenen Wänden verpflichtet.

e) Hinzukommen „Meldevergehen“ von inzwischen Verzogenen, die sich aber bei der Stadt nicht abgemeldet haben. Hier muss das Ordnungsamt der Stadt Nachforschungen anstellen.

f) „Einige wenige haben einfach die Türe nicht aufgemacht“, so Stadtsprecher Stephan Renner. Hier seien nun DRK und Kreis-Gesundheitsamt gefordert, die die entsprechenden Namen und Angaben erfasst haben.

Aufhebung der Quarantäne: Entgegen der Mitteilung des Kreises sieht die Stadt noch einige Hürden, bevor die Quarantäne für die anderen Bewohner des „Wabenhochhauses“ aufgehoben werden kann.

Dazu zähle, dass man den sozialen Kontakten der Infizierten in den vergangenen Tagen nachforschen muss, um eventuelle neue Verdachtsfälle herauszufiltern. Erst dann werde die Stadt handeln, so Bürgermeister Klaus Krützen.

Nachtrag: Neben den fünf Infizierten Personen wurde für weitere zwölf Kontaktpersonen ersten Grades seitens der Stadt Grevenbroich eine Quarantäneverfügung ausgesprochen. Hinzu kommen einige wenige Bewohner, die den Test verweigern oder noch nachträglich getestet werden.

Es erfolgt eine engmaschige Begleitung der unter Quarantäne gestellten Personen, um durch Aufklärung und Kontrolle dafür zu sorgen, dass die entsprechenden Auflagen auch eingehalten werden.

Dieses Vorgehen ist mit dem Rhein-Kreis abgestimmt. Für die übrigen Bewohner der Wohnhäuser „Am Hammerwerk 36 bis 40“ ist die Quarantäne somit beendet.

(Gerhard Müller)
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