Dank an alle Unterstützer Delfin Kanoa hilft Jan beim Weg in Normalität

Jüchen · „Es war so schön. Kanoa fühlt sich ganz rutschig an und er hat immer auf mich gehört, wenn ich ihm Zeichen gegeben habe. Dann ist er zum Beispiel abgetaucht und hat ganz viele Blubberblasen gemacht“, freut sich Jan Scheidemann. Er reiste im Sommer zum zweiten Mal nach Curacao zur Delfin-Therapie – und das ist zahlreichen Jüchenern zu verdanken.

 Jan und seine Trainerin arbeiteten jeden Tag mit Delfin Kanoa im Wasser.

Jan und seine Trainerin arbeiteten jeden Tag mit Delfin Kanoa im Wasser.

Foto: Scheidemann

Denn der mittlerweile sechsjährige Junge erkrankte mit gerade mal einem Jahr an einem Hirntumor. „Das riss uns erst einmal den Boden unter den Füßen weg“, erinnern sich Jans Eltern Wladislaw und Ina Scheidemann. Doch die Familie kämpfte, die Behandlungen schlugen an und mittlerweile ist Jan seit vier Jahren krebsfrei. Spurlos ist die Krankheit an dem Jungen aber nicht vorbei gegangen: Lähmungen in der linken Körperhälfte begleiten den frisch eingeschulten Jan. Therapien prägen den Wochenablauf der Familie. „Die schlagen aber so gut an, dass Jan jetzt mit Integrationshelfer auf eine ganz normale Grundschule gehen kann, was uns sehr freut“, so Jans Mama.

Ein wichtiger Bestandteil ist auch die Delfintherapie, bei der Jan vor zwei Jahren das erste Mal teilnahm. „Die hat für viele Fortschritte gesorgt. Das Arbeiten mit dem Tier macht Jan großen Spaß, es ist einfach anders als bei seinen normalen Therapien und das ist auch das Erfolgsgeheimnis: In der anderen Umgebung, das Besondere mit den Delfinen“, erklären die Eltern. Auch für den großen Bruder Ben ist mit einem Geschwister-Programm gesorgt, denn die Brüder und Schwestern der erkrankten Kinder stecken auch oft zurück und haben eine besondere Zeit verdient.

Als vor ein paar Jahren die Nachricht in Jüchen die Runde machte von dem kleinen Jungen, der einen Hirntumor hatte und dem eine Delfintherapie auf seinem Weg zu einem möglichst normalen Leben helfen würde, zeigten die Einwohner unserer Stadt mal wieder, dass sie zusammen halten, wenn es drauf ankommt. „Es war einfach überwältigend: Auf so vielen verschiedenen Wegen wurden Spenden für die Delfintherapie gesammelt. Nur deshalb konnte Jan jetzt noch einmal in den Genuss kommen, auf Curacao mit den Delfinen zu arbeiten. Jeder einzelne Spender hat Jan so sehr geholfen und uns ist es eine Herzensangelegenheit, uns bei allen zu bedanken: bei allen Schulen, Firmen, Vereinen, Kindergärten, Privatmenschen... Ohne die Hilfe wäre das alles nie möglich gewesen“, so die Scheidemanns.

Von den Spenden ist sogar noch ein Rest übrig, der dazu verwendet werden wird, noch einmal zu Kanoa und seinen Freunden zu fliegen: „Nächstes Jahr werden wir erst einmal einfach Urlaub ohne Therapie machen, denn natürlich ist der Aufenthalt auch sehr anstrengend für Jan.“ Aber dann soll die heilsame Zeit auf Curacao noch einmal wiederholt werden, um Jan weiter zu unterstützen, so normal wie nur möglich zu leben.

Julia Schäfer

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