Freyas Baum: Ein Nektarspender mit der „Kraft der drei Herzen“

Jüchen. Nimmt man bei einem Juni-Spaziergang in der Natur einen süßen Duft wahr, sollte der Blick nach oben in die Baumkrone gehen. Jetzt im Juni blühen die Linden, deren Blüten einen starken Honigduft verströmen.

  Jetzt im Juni blühen die Linden, deren Blüten einen starken Honigduft verströmen. Je nach Größe der Linde kann es sich dabei um 60.000 Blüten handeln.

Jetzt im Juni blühen die Linden, deren Blüten einen starken Honigduft verströmen. Je nach Größe der Linde kann es sich dabei um 60.000 Blüten handeln.

Je nach Größe der Linde kann es sich dabei um 60.000 Blüten handeln. Diese sind gute Pollen- und Nektarlieferanten.

Weil unter Linden oft vermehrt tote Bienen gefunden wurden, kursierte die Auffassung, dass die Blüten giftig seien. Gerade die Lindenblüten bieten aber den Insekten noch zu relativ später Zeit viel Nektar. Doch weil generell spätblühende Pflanzen seltener sind, reicht das Nektarangebot, trotz Lindenblüten, für die Bienen meist nicht mehr aus.

Die Winterlinde hat fünf bis elf Einzel-Blüten zu einem Blütenstand zusammengefasst. Dessen Stiel ist mit einem Flügelblatt verwachsen, das bei der Samenverbreitung eine wichtige Rolle übernimmt.

Löst sich der Fruchtstand vom Baum, dreht sich dieses Flügelblatt wie ein Propeller und transportiert so die Früchte mit dem Wind über eine größere Distanz.

Der lateinische Artname der Winterlinde bedeutet „herzförmig“. Dabei ist nicht nur das Blatt herzförmig, auch die kuppelförmige Baumkrone hat Ähnlichkeit mit einem umgedrehten Herz. Sogar unterirdisch hält sich die Wurzel an die Vorgabe und bildet eine Herzwurzel aus, was den Baum nebenbei sehr sturmsicher macht.

Winterlinde und Sommerlinde haben viele gleiche Merkmale. Um beide sicher unterscheiden zu können, muss man die Blätter von unten betrachten. Bei der Winterlinde sind in den Achseln der Blattnerven braune

Haarbüscheln zu erkennen, während diese bei der Sommerlinde weiß sind.

Linden können bis zu 1.000 Jahre alt werden. 300 Jahre kommt, 300 Jahre steht und 300 Jahre vergeht sie.

Nicht nur durch ihr hohes Alter könnten die Linden viel erzählen, sondern auch durch ihren meist herausgehobenen Standort. In fast jedem Ort stand früher eine Linde in der Dorfmitte. Unter der Dorflinde wurde zusammengesessen, getanzt, gefeiert und Gericht gehalten. Diese Wertschätzung geht auf ihre Bedeutung für die Germanen zurück, denn die Linde war der Göttin Freya geweiht, der Göttin für Gerechtigkeit und Fruchtbarkeit. So wurde die germanische Volks- und Gerichtsversammlung, das „Thing“, unter Linden abgehalten.

Linden waren aber nicht nur geweihte Bäume. Sie dienten auch als Nahrungs- und Heilmittel. Am bekanntesten ist wohl die Nutzung der Blüten, entweder als Lindenblütenhonig oder für Lindenblütentees bei Erkältungen. Auch die jungen Blätter sind essbar und sollen früher auf die Schulbrote gelegt worden sein. Die älteren Blätter dienten dann eher als Viehfutter.

Als Bauholz ist das weiche Holz der Linden nicht besonders geeignet. Es war aber wegen dieser Eigenschaft für Schnitzarbeiten immer sehr begehrt.

Der Name Linde leitet sich vom nordgermanischen „Linde“ ab, was Binde bedeutet, und daraufhin weist, dass die Menschen schon früh verschiedenes Flechtmaterial, wie Seile und Schnüre, aus dem Baumbast hergestellt haben. Der BUND Jüchen wünscht viel Spaß beim Natur-Entdecken und beim Malen mit Blumen!

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