Gefährlich: Hat die Stadt sich verplant?

Die Umbaumaßnahmen der Bedburdycker Straße und die damit verbundene Verlegung der Bushaltestelle sorgen nicht für Begeisterung: ein schmaler Gehweg, Parkchaos und eine Stolperfalle für Sehbehinderte gehören zu den Ärgernissen, mit denen sich Anwohner plagen müssen.

 Wenn Michaela und Achim Hohenberg den Kinderwagen des Enkelkindes aus der Tür schieben, stehen sie schon fast auf der viel befahrenen Straße.

Wenn Michaela und Achim Hohenberg den Kinderwagen des Enkelkindes aus der Tür schieben, stehen sie schon fast auf der viel befahrenen Straße.

Gierath. Wenn Michaela Hohenberg den Kinderwagen mit dem Enkelkind aus der Haustür schieben möchte, muss sie vorsichtig sein: Denn sie steht dann schon fast mit dem Gefährt auf der viel befahrenen Bedburdycker Straße: „Und hier wird wirklich viel gerast.“ Bei den Umbauarbeiten an der Straße und der Verlegung der Bushaltestelle verschwanden laut den Anwohner fast 60 Zentimeter des Gehwegs: „Kommen wir aus dem Haus, müssen wir seitdem wirklich vorsichtig sein, besonders mit Enkelkind.“

Doch das ist nicht das einzige Problem. Die weißen Rillen auf der Straße, die extra als Orientierung für Sehbehinderte angebracht sind, enden an der Eingangsstufe der Familie. Achim Hohenberg „erwischte“ einen Bauarbeiter, als dieser gerade die Stufe bearbeiten wollte: „Er wollte sie einfach abtragen und sagte, dass die Stadt sich vermessen habe. Wir haben dann verhindert, dass er sich einfach an unserem Eigentum zu schaffen macht. So etwas muss doch besser geplant werden und vor allem muss doch eine Kommunikation stattfinden mit uns als Anwohnern, wenn an unser Eigentum gegangen wird.“

Stadtsprecher Norbert Wolf erklärt, dass die Stadt sich entschlossen habe, eine Verschmälerung von drei Trapezrillenplatten auf der Länge der Treppenstufe vorzunehmen, weil davon auszugehen sei, dass ein sehbehinderter Mensch durch die Nutzung seines Blindenstocks frühzeitig auch die Treppenstufe erkennen könne: „Die Verlegung des gesamten Leitstreifens näher an die L 71 hielten wir für die größere Gefahr!“ Und weiter: „Bezüglich der nutzbaren Gehwegbreite gibt es keinen Anlass für Kritik. Auch wenn durch den ,Kasseler Sonderbord’ die Auftrittsfläche minimal Richtung Bebauung rückt, ist hier für Kinderwagen und Rollstühle eine ausreichende Durchgangsbreite vorhanden. Für die vorhandenen Anwohner hat sich die Situation somit nicht verschlechtert.“ Im Übrigen wurde die Baumaßnahme bisher aber noch nicht von der Stadt abgenommen.

Julia Schäfer

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